Schweizer Forscher finden Ursache für Bauschäden in Irland
Schweizer Forscherinnen und Forscher haben die Ursache für milliardenschwere Bauschäden in Irland gefunden. In der Grafschaft Donegal sind tausende Häuser von Rissen durchzogen, die teure Reparaturen oder gar einen Abbruch nötig machen. Die Einsichten aus der Schweiz haben in Irland ein grosses Echo ausgelöst, wie diverse Berichte in irischen Medien zeigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Untersuchungen von Betonproben zeigten nun, dass ein Mineral namens Pyrrhotin aus Eisen und Schwefel im Baumaterial Schuld an den Rissen in Tausenden von Häusern sind, wie die Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) am Dienstag mitteilte.
Eine Reihe chemischer Prozesse beim Kontakt von Pyrrhotin mit Sauerstoff führen laut Forschern dazu, dass der Beton zerfällt.
Seit Jahren sorgt der instabile Beton in der Grafschaft Donegal für massive Schäden an vielen Häusern, mit denen sich seit April 2016 auch eine Task Force der Regierung befasst. Seit Jahren gibt es Demonstrationen, Streit im Parlament. Die Kosten für Schäden und Entschädigungen dürften sich auf bis zu drei Milliarden Euro belaufen.
Bisher war die These, dass die Risse im Beton eine andere Ursache hatten. Ein hoher Anteil des Minerals Glimmer mache den Baustoff, wenn seine Poren mit Wasser gefüllt sind, anfällig für Frostschäden. Die Empa-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten diese These widerlegen.
Um die Schadensmechanismen im Inneren dieses speziellen Betons aufklären und nachzuweisen zu können, war freilich Detektivarbeit des Empa-Teams nötig – von herkömmlichen Materialtests über aufwändige Rasterelektronenmikroskop- und Röntgenuntersuchungen bis hin zu thermodynamischen Modellierungen. Das Empa-Team wird laut der Mitteilung das Problem auch weiter untersuchen, im Rahmen eines vom irischen Staat finanzierten Projekts.