Studie

Pandemie war laut Studie ein Härtetest für die Mehrsprachigkeit

Keystone-SDA
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Fribourg,

Die Corona-Pandemie offenbart eine Diskrepanz bei den übersetzten Informationen in der Schweiz.

Corona
Masken waren absolute Pflicht in der Pandemie (Symbolbild) - dpa

Während der Corona-Pandemie wurden in der Schweiz Informationen zu Präventions- und Hygieneregeln deutlich häufiger übersetzt als Inhalte zu finanziellen Unterstützungsleistungen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Universität Freiburg.

Die Pandemie sei ein Härtetest gewesen für die Mehrsprachigkeit, schrieb die Universität Freiburg (Unifr) in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Bundesbehörden, insbesondere das Bundesamt für Gesundheit, übersetzten Texte in nicht weniger als 26 Sprachen. Darunter auch in Leichte Sprache und Gebärdensprache.

Während gesundheitliche Informationen in möglichst vielen Sprachen veröffentlicht und zugänglich gemacht wurden, erschienen Informationen zu finanziellen Hilfen, wie der Erwerbsersatzentschädigung, aber lediglich in der gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl Sprachen.

Forschungsprojekt beleuchtet Mehrsprachigkeit

Das Forschungsprojekt «Mehrsprachigkeit in einer Gesundheitskrisensituation» basiert auf der Auswertung publizierter Informationen aus dem ersten Pandemiejahr (2020/2021) sowie auf Interviews mit 90 Personen, die an Übersetzungsarbeiten beteiligt waren.

Die vom Bund und weiteren Institutionen digital bereitgestellten und verbreiteten mehrsprachigen Angebote und Produkte waren zudem nicht immer einfach zu finden und nicht für alle zugänglich, weshalb zivilgesellschaftliche Vermittlungsarbeit unerlässlich war.

Freiwillige Übersetzer während der Pandemie

Die Schweiz mit ihren vier Landessprachen verfügte schon vor der Pandemie über gesetzliche Regelwerke zu den erforderlichen Sprachdienstleistungen der Bundesverwaltung, und über entsprechende Mittel, Strukturen und Erfahrungen, wie die Forschenden im Bericht erklärten.

Rund 450 Personen sorgen in den zentralen und dezentralen Sprachdiensten für Übersetzungen in die drei Amtssprachen, ins Rätoromanische und ins Englische, grossmehrheitlich ausgehend von deutschen Originaltexten.

Während der Pandemie kamen aber laut der Unifr auch nicht-professionelle freiwillige Übersetzerinnen und Übersetzer zum Einsatz. Meist handelte es sich um Personen mit Migrationshintergrund sowie um zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Hintergrund dafür sorgten, dass Informationen zugänglich wurden.

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