Beim Reden gelangen tausende Tröpfchen in die Luft, die minutenlang dort bleiben. Ist die Konzentration des Coronavirus hoch genug, kann es sich so verbreiten.
Touristen mit Schutzmasken in New York
Touristen mit Schutzmasken in New York - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sprech-Tröpfchen können in geschlossenen Räumen bis zu zwölf Minuten in der Luft bleiben.
  • Enthalten die Tröpfchen genung Viren, kann eine Ansteckung passieren.
  • Dies würde laut Forschern die hohe Ansteckungsrate des Virus erklären.

Bisher gingen Forscher davon aus, dass das Coronavirus vor allem durch Husten und Niesen übertragen wird. Eine neue Studie kommt nun zum Schluss, dass Ansteckungen auch durch Sprechen möglich sind. Denn die Mikrotröpfchen, die dabei produziert werden, bleiben in geschlossenen Räumen bis zu zwölf Minuten in der Luft.

Dies schreiben Forscher in einer am Mittwoch im Fachblatt «Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America» (PNAS) veröffentlichten Studie.

Coronavirus: Sprech-Tröpfchen mit Laser sichtbar gemacht

Die Forscher des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) führten dazu ein Experiment durch. Dieses bestand aus einer Person in einem geschlossenen Raum, die einen Satz 25 Sekunden lang aussprach – «Stay healthy», auf Deutsch «Bleib gesund».

Die dabei ausgespuckten Tröpchen machten sie mithilfe von Lasern sichtbar. Das Ergebnis: Die Mikrotröpfchen, die potenziell das Coronavirus enthalten könnten, blieben im Schnitt zwölf Minuten lang in der Luft.

Zugpersonal masken coronavirus
Personen mit niedrigem Einkommen, die viel unterwegs sind und nur wenig Wohnraum zur Verfügung haben, sollen stark zur Verbreitung des Coronavirus beigetragen haben. - Keystone

Die Wissenschaftler gehen anhand bekannter Daten des Coronavirus davon aus, dass ein Mensch pro Minute lauten Sprechens mehr als tausend Viren-Tröpfchen produzieren kann. Die Ergebnisse der Forscher würden so die schnelle Ausbreitung des Virus erklären. Auch das Tragen von Schutzmasken würde so wissenschaftlich begründet werden.

Die gleiche Forschungsgruppe führte im April ein ähnliches Experiment durch, welches zeigte, dass leises Sprechen weniger Tröpfchen produziert, als lautes.
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