Ein Turbulenz-Flug der Singapore Airlines ging für die Passagiere schockierend aus. Mit einer neuen Technik könnten «Luftlöcher»-Unfälle verhindert werden.
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Eine Person schaut auf ein Flugzeug der Singapore Airlines. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Singapore Airlines kam es kürzlich zu einem Unfall mit mehreren Verletzten.
  • In einem «Luftloch» sackte das Flugzeug plötzlich ab.
  • Eine neue Technik soll derartige Vorfälle verhindern.
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Kürzlich endete ein turbulenter Flug der Singapore Airlines mit einem Toten und mehreren Verletzten. Um derartige Unfälle aufgrund unvorhergesehener Turbulenzen künftig zu unterbinden, bietet sich Fluggesellschaften eine neue Technik: Ein sogenanntes Lidar-System soll mittels extrem schnell getakteten Laserstrahlen Veränderungen in der Umgebung frühzeitig erkennen.

Wie die «WirtschaftsWoche» erläutert, treten Clear-Air-Turbulenzen vor allem in der unteren Stratosphäre sowie oberen Troposphäre auf. Sie treten als vertikale Windböen ohne Vorwarnung auf und lassen das Flugzeug abrupt absacken. Wissenschaftler aus mehreren Ländern arbeiten an einem System, welches die Piloten rechtzeitig über derartige Gegebenheiten informieren soll.

Turbulenzen durch veränderte Wellenlängen erkennbar

Das benannte Lidar-System wurde von Boeing, Mitsubishi und der JAXA entworfen. Die Laserstrahlen erfassen das Streulicht der vor dem Flugzeug schwebenden Luftpartikel. Anschliessend berechnen sie daraus in hoher Geschwindigkeit die Luftströmung. Turbulenzen sollen damit durch veränderte Licht-Wellenlängen erkennbar werden.

Die Turbulenzzonen könnten «im Voraus erkannt und das Gefahrenpotenzial abgeschätzt werden», heisst es in einer Studie. Bis zu 15 Kilometer soll der Laser im Vorfeld scannen können. Etwa 20 Sekunden werden benötigt, um das Gefahrenpotenzial einer Turbulenz einzuschätzen. In der Zeit legt ein Flugzeug knapp fünf Kilometer zurück.

Die verbleibende Zeit könnte ausreichen, um die Flugzeugnase anzuheben oder abzusenken. So bliebe der Auftrieb auch im Falle eines «Luftlochs» vorhanden. Für Fluggesellschaften wie Singapore Airlines könnte die weitere Erforschung und Entwicklung der Methode bald ein Aufatmen bedeuten.

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