Die Zahl der Fälle von Krebs weltweit wird nach einer neuen Prognose rasant steigen. Lungen- und Brustkrebs sind die häufigsten Diagnosen.
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Bei Frauen ist Brustkrebs die verbreitetste Form von Krebs. - Hannibal Hanschke/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss einer neuen Prognose steigt die Zahl der Krebserkrankungen weltweit.
  • Bis 2050 könnte es jährlich über 35 Millionen Diagnosen geben.
  • Damit würde jeder fünfte Mensch im Leben an Krebs erkranken.
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Die Zahl der Krebserkrankungen steigt nach Angaben der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) weltweit.

2022 seien 20 Millionen neue Krebsdiagnosen gestellt worden. Die Zahl werde nach den Prognosen bis 2050 um 77 Prozent auf 35 Millionen pro Jahr zunehmen, berichtete die IARC. Etwa jeder fünfte Mensch erkranke im Leben an Krebs. Einer von neun Männern und eine von zwölf Frauen sterbe daran.

Menschen leben länger

Verantwortlich für den erwarteten Anstieg seien unter anderem der Bevölkerungszuwachs. Aber auch die Tatsache, dass Menschen immer länger leben, so die IARC. Dazu kämen erhöhte Risiken durch Veränderungen beim Lebensstil. Dabei spielten etwa Tabak- und Alkoholkonsum sowie Fettleibigkeit eine Rolle, ebenso Luftverschmutzung.

Die Agentur mit Sitz in Lyon in Frankreich gehört zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Zwei Jahre zuvor, 2020, wurden laut einer früheren IARC-Mitteilung 19,3 Millionen Krebsdiagnosen gestellt. Allerdings betont die Agentur, dass direkte Vergleiche schwierig seien, weil die Methoden der Erhebung immer wieder aktualisiert werden.

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Nach einer neuen Prognose werden bald immer mehr Menschen an Krebs erkranken.
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2022 wurde weltweit bei 20 Millionen Menschen Krebs diagnostiziert.
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Grund für den Anstieg ist das Bevölkerungswachstum und die höhere Lebenserwartung.

Im Jahr 2022 starben nach Angaben der IARC 9,7 Millionen Menschen an Krebs. Die häufigsten Krebsarten seien Lungen-, Brust- und Darmkrebs gewesen.

Bei Frauen ist Brustkrebs die verbreitetste Form, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Bei Männern war Lungenkrebs die häufigste Form, gefolgt von Prostata- und Darmkrebs. Die IARC hat Daten aus 185 Ländern ausgewertet.

Lungenkrebs ist tödlichster Krebs

Lungenkrebs wurde 2022 bei 2,5 Millionen Menschen diagnostiziert. Das waren 12,4 Prozent aller erfassten Krebsfälle. Eine Brustkrebsdiagnose erhielten 2,3 Millionen Frauen, was 11,6 Prozent aller Krebsfälle entspricht.

Darmkrebs wurde bei 1,9 Millionen Menschen diagnostiziert (9,6 Prozent). Danach folgten in der Häufigkeit Prostata- und Magenkrebs.

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Lungenkrebs war auch für die meisten Krebstodesfälle verantwortlich: 1,8 Millionen. Das entspricht nach IARC-Angaben 18,7 Prozent aller Menschen, die 2022 an Krebs starben. 900'000 Menschen starben an Darmkrebs (9,3 Prozent) und 670'000 an Brustkrebs (6,9 Prozent).

Die Zahl der Menschen, die fünf Jahre nach einer Krebsdiagnose noch lebten, lag 2022 laut IARC bei 53,5 Millionen. 2020 lag diese Zahl laut damaliger IARC-Mitteilung bei 50,6 Millionen – aber auch hier gilt: Die Agentur hält direkte Vergleiche wegen der ständigen Verbesserung der Erhebungsmethoden für schwierig.

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