Zurück im Meer: Tierpfleger wildern erste Seehunde der Saison aus

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Deutschland,

Ein Blick zurück, dann robben die ersten jungen Seehunde in die Freiheit. Wochenlang wurden die verwaisten Tiere aufgezogen. Nun wartet auf sie die Nordsee.

Seehunde
Nachdem die Transportkörbe auf Juist vorsichtig geöffnet und Richtung Wasser gekippt wurden, beschnuppern die Seehundjungen zunächst ihre neue Freiheit. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Norsee wurden die ersten Seehunde dieser Geburtensaison ausgewildert.
  • Zuvor waren die verwaisten Jungtiere in Seehundstationen aufgepäppelt worden.

Die ersten sieben aufgepäppelten, jungen Seehunde dieser Geburtensaison sind von deutschen Seehundstationen in die Freiheit entlassen worden. Sie wurden in den beiden Stationen in Norddeich und Friedrichskoog aufgezogen.

Hubi, Steve und Scotty wurden am frühen Abend am Strand an der Ostspitze der ostfriesischen Insel Juist ausgewildert. Dies von Mitarbeitern der Norddeicher Seehundstation in Niedersachsen.

Kurz zuvor hatte auch die schleswig-holsteinische Seehundstation in Friedrichskoog mit ihre ersten Tiere im Nationalpark Wattenmeer ausgesetzt. Sie tragen die Namen Ariel, Heddies, Hugo und Vicky.

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Hubi, Steve und Scotty robben in die Freiheit. - keystone

Zuerst wurden die Transportkörbe auf Juist vorsichtig geöffnet und Richtung Wasser gekippt. Danach beschnupperten Hubi, Steve und Scotty zunächst ihre neue Freiheit. Dann robbten sie zielstrebig die wenigen Meter Richtung Meer und tauchten in die Nordseewellen ein.

«Eine ganz hervorragend, gelungene Aktion. Die Tiere waren ganz entspannt», sagte Peter Lienau, Leiter der Norddeicher Seehundstation.

«Drücken ihnen die Daumen»

Erst unmittelbar vor der Auswilderung seien die Jungtiere aus den Aufzuchtbecken genommen worden. Mit einem Boot wurden sie dann in Transportboxen bis nach Juist gebracht. «Nun drücken wir ihnen die Daumen, dass sie ein wunderschönes Leben in freier Wildbahn haben», sagte Lienau.

Warst du schon einmal an der Nordsee?

Die Seehundstationen in Norddeich und in Friedrichskoog sind die einzigen berechtigten Aufnahmestellen für die Seehundjungtiere, auch Heuler genannt, in Deutschland. Seehunde sind im Nationalpark Wattenmeer geschützt.

Geburtenphase mitten während Tourismushochsaison

Für die Tierpfleger beginnt mit der ersten Fahrt nun die Auswilderungssaison. In der Seehundstation Norddeich haben die Jungtiere in diesem Jahr im Schnitt nach 56 ihr Auswilderungsgewicht von 25 Kilogramm erreicht.

Zum Vergleich: Als Seehundbub Hubi Anfang Juni auf Borkum gefunden wurde, wog er gerade mal 8,2 Kilogramm. Wie die anderen Jungtiere auch, getrennt von der Mutter und unterernährt, hätte er allein keine Überlebenschance gehabt.

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Zuerst wurden die verwaisten Seehund-Babys in einer Aufzuchtstation aufgepäppelt, jetzt wurden sie an der Nordsee-Küste ausgesetzt. - keystone

In der Seehundstation in Friedrichskoog sind zurzeit 185 junge Seehunde untergebracht, in Norddeich wurden bislang 121 Tiere aufgenommen. In Norddeich werden in diesem Jahr damit etwa 30 Prozent weniger verwaiste Jungtiere aufgepäppelt als noch 2024.

Die Tierpfleger führen das auf weniger Störungen durch den Menschen in der Hauptgeburtenphase ab Juni zurück. Die Geburtenphase fällt in der Regel in die Tourismushochsaison an der Küste. Seehunde brauchen viel Ruhe bei der Aufzucht ihres Nachwuchses.

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Kommentare

User #5269 (nicht angemeldet)

Viel Glück und passt gut auf euch auf. 🤗

User #1553 (nicht angemeldet)

So schön! Freue mich, auch mal eine positive Meldung zu lesen.

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