KI verdrängt Suchmaschinen als Shopping-Ratgeber
Jeder dritte Nutzer von Künstlicher Intelligenz (KI) ersetzt Google und Co. bei Kaufentscheidungen durch Chatbots.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund ein Drittel der KI-Nutzer nutzt Chatbots statt Google und Co. für Kaufentscheidungen.
- Das zeigt eine Studie von Norstat im Auftrag der Investmentgesellschaft Verdane.
- Immer mehr Konsumenten nutzen Chatbots wie ChatGPT, Google Gemini oder Microsoft Copilot.
Jeder dritte Nutzer von Künstlicher Intelligenz (KI) ersetzt Google und Co. bei Kaufentscheidungen durch Chatbots. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts Norstat im Auftrag der europäischen Investmentgesellschaft Verdane.
Immer mehr Konsumenten setzen laut der Studie im Alltag auf KI-gestützte Chatbots wie ChatGPT, Google Gemini oder Microsoft Copilot. Dadurch verändert sich ihr Informations- und Kaufverhalten grundlegend. 30 Prozent der aktiven Nutzer bevorzugen solche Tools inzwischen gegenüber klassischen Suchmaschinen. Das gilt insbesondere bei der Suche nach Produkten oder Informationen.
Tools als Einkaufsberater
Im Juni 2025 wurden über 7000 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt. Die Erhebung fand in Deutschland, Grossbritannien, Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland statt.
42 Prozent der Teilnehmenden nutzen konversationelle KI mindestens einmal pro Monat – entweder privat oder beruflich. Die private Nutzung überwiegt mit 53 Prozent gegenüber 41 Prozent im Arbeitsumfeld.
Die Tools werden laut der Studie immer häufiger als digitale Einkaufsberater genutzt. 76 Prozent der aktiven Nutzer haben sich bereits über Produkte informiert. 88 Prozent verglichen Angebote, 73 Prozent suchten den besten Preis und 78 Prozent trafen mithilfe der KI eine Kaufentscheidung.
Suchverhalten im Wandel
Die Änderungen im Suchverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten stellen nicht nur Anbieter von Suchmaschinen wie Google vor eine grosse Herausforderung. Auch die Hersteller und Händler müssen sich anpassen, um ihre Sichtbarkeit in der KI-Welt weiter zu gewährleisten.
«In den vergangenen zehn Jahren war es für Konsumgütermarken eine bewährte Wachstumsformel, sich Sichtbarkeit zu kaufen. Pay-per-Click-Kampagnen auf Google und Facebook waren gut geeignet, um Kunden auf die eigene Website zu leiten. Heute verliert dieses Konzept zunehmend an Bedeutung», sagte Daniel Ahlstand, Partner der Beteiligungsgesellschaft Verdane, der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
Grosse Sprachmodelle veränderten die Art und Weise, wie Konsumenten online Informationen und Produkte finden. «Dabei umgehen sie den traditionellen Such- und Werbetrichter. Dieser Wandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Wachstumsstrategien», sagte Ahlstand.