In Österreichs Schulen sind die CO₂-Werte oft zu hoch
In Österreichs Schulen wird der empfohlene CO₂-Richtwert in drei Viertel der Klassen überschritten. Das zeigt eine aktuelle Studie – mit weitreichenden Folgen.

Die Technische Universität Graz hat die Luftqualität in 1200 Klassenräumen in ganz Österreich ein Jahr lang gemessen. In über 75 Prozent der untersuchten Klassen wurde der empfohlene CO₂-Grenzwert von 1000 ppm regelmässig überschritten.
In manchen Fällen lagen die stündlichen Mittelwerte sogar fast siebenmal über dem Richtwert. Das berichtet «VOL.at».
Die Studienleiterin Christina Hopfe erklärte, dass Werte von bis zu 7000 ppm gemessen wurden.
Unterschiede in Schulen zwischen Stadt und Land
Städtische Schulen schnitten etwas besser ab als ländliche. Laut Hopfe könnte das an besseren Belüftungspraktiken und höherer Sensibilisierung liegen.
Sonderschulen mit geringerer Belegungsdichte erzielten ebenfalls bessere Ergebnisse. Auch die Art der Belüftung ist entscheidend.

Schulen mit automatischen Systemen hatten bessere Werte als solche, die nur auf Fensterlüftung setzen. Besonders gut war die Luftqualität, wenn beide Methoden kombiniert wurden.
Lüften bleibt das A und O
Trotz technischer Unterstützung konnten auch diese Schulen die Grenzwerte nicht immer einhalten. Im Winter werde das Lüften oft vernachlässigt, so Hopfe laut «ORF».
«Keine von den Schulen war letztendlich in der Lage, die ganze Zeit über (...) auf diesen Wert zu kommen».
Regelmässiges Lüften durch das Öffnen mehrerer Fenster bleibt laut Hopfe der effektivste Weg, um die Luftqualität zu verbessern. Seit der Pandemie ist klar, dass sich Krankheitserreger in stickigen Räumen schnell ausbreiten.
Sensoren und Schulungen empfohlen
Das Forschungsteam empfiehlt den Einsatz günstiger CO₂-Sensoren in allen natürlich belüfteten Klassen. Sie zeigen an, wann gelüftet werden muss.
Auch die Einbindung der Schülerinnen und Schüler, etwa durch «CO₂-Champions», könne helfen, das Lüftungsverhalten zu verbessern. Das Bildungsministerium will die Ergebnisse aufbereiten und ab dem kommenden Schuljahr alle Schulen stärker auf die Bedeutung der Durchlüftung hinweisen.
Für CO₂-Sensoren verweist das Ministerium auf das Sachbudget der Bundesschulen, wie der «ORF» berichtet.