Der Schweizer Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund hat grösseres Vertrauen in Staat und Polizei als Einheimische. Sie stimmen auch fast so häufig ab.
Menschen mit Migrationshintergrund partizipieren in der Schweiz politisch fast so stark wie solche ohne. Das Vertrauen in Staat und Behörden ist bei Immigrierten sogar stärker. (Symbolbild)
Menschen mit Migrationshintergrund partizipieren in der Schweiz politisch fast so stark wie solche ohne. Das Vertrauen in Staat und Behörden ist bei Immigrierten sogar stärker. (Symbolbild) - sda - Keystone/STEFFEN SCHMIDT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eingewanderte Schweizer haben häufiger Vertrauen in den Staat und die Polizei.
  • Das Vertrauen in den Rechtsstaat ist bei Eingewanderten zehn Prozent höher.
  • Sieben Prozent mehr Einheimische Schweizer als Eingewanderte gehen an die Urne.

Scheinbar besteht mehr Vertrauen in den Staat und Polizei vonseiten eingewanderten Schweizer als bei einheimischen Schweizer. Während 41 Prozent der Einheimischen Vertrauen ins politische System haben, sind es unter den Eingewanderten 53 Prozent.

OECD Mindeststeuer
Das Bundeshaus in Bern. (Archiv) - Pixabay

Ins Rechtssystem vertrauen 50 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund gegenüber 60 Prozent der Immigrierten. Leicht geringer unterscheiden sich die beiden Gruppen, wenn es um die Polizei geht: 65 Prozent der Einheimischen setzen ihr Vertrauen darauf, bei den Eingewanderten sind es 70.

Einwanderer haben häufiger finanzielle Schwierigkeiten

Das Vertrauen Eingewanderter in die Behörden ist nicht dem Wohlstand geschuldet: Denn sie haben dreimal so viele Probleme, über die Runden zu kommen wie Bewohner ohne Migrationshintergrund. Auch die Sozialhilfequote beträgt bei Personen mit Migrationshintergrund fast drei Mal mehr: 6,1 gegenüber 2,3. Das zeigen die neuesten Indikatoren des Bundesamts für Statistik (BFS) für das Jahr 2019, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

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Das Anmeldeformular für Sozialhilfe. (Symbolbild) - Keystone

Die Eingewanderten der ersten Generation sind dabei finanziell schlechter dran als die der zweiten. Dafür haben Angehörige der zweiten Generation doppelt so häufig Wohnprobleme wie Einheimische. Diese Probleme treten 10 Prozent häufiger auf als bei Migranten der ersten Generation.

Knapp 60 Prozent der erwachsenen Eingewanderten haben im Jahr 2018 mindestens an 8 von 19 Abstimmungen mitgemacht. Unter den Einheimischen waren es 67 Prozent. Nachdem die politische Partizipation der Eingewanderten gemäss BFS-Zahlen zwischen 2010 und 2016 abgenommen hat, steigt sie nun wieder.

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