In vergangenen Jahren wurden bereits dutzende erdähnliche Planeten im All gefunden. Die neue Super-Erde «Gliese 486b» könnte jedoch viel aufschlussreicher sein.
zwei Supererden Super Erde
Eine Supererde ist ein erdähnlicher Planet in der Umlaufbahn einer Sonne, welcher die 1- bis 14-fache Erdmasse aufweist. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Planeten, ähnlich unserer Erde gibt es im Weltall viele, die meisten sind sehr weit weg.
  • Mit 26 Lichtjahren Entfernung befindet sich eine nun entdeckte Super-Erde relativ nahe.
  • «Gliese 486b» könnte schon bald für viele aufschlussreiche Erkenntnisse sorgen.

Am Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) entdeckte Forscher Trifon Trifonov mit seinem Team kürzlich eine neue Super-Erde. Anders als bisherige erdähnliche Trabanten befindet sich «Gliese 486b» mit 26 Lichtjahren Entfernung relativ nahe zu uns. Dadurch könnte schon bald vor allem die Atmosphäre dieses Planeten gut beobachtet werden. Das Forscherteam bezeichnet diese Entdeckung laut «InFranken» bereits jetzt als einen Glücksfall.

«Gliese 486b» als aufschlussreiche Super-Erde

Der entdeckte Planet umkreist den roten Zwergstern Gliese 486, was diesen zu seiner Muttersonne macht. Trotz geringer Entfernung zwischen Sonne und Planet konnte diese Super-Erde offenbar einen Teil der ursprünglichen Atmosphäre beibehalten. Momentan bezieht die Untersuchung eines solchen Planeten hauptsächlich auf Spekulationen. Mit der kommenden Technologie in diversen Teleskopen könnte jedoch Gliese 486b schon bald viel genauer beobachtet und analysiert werden.

Gliese 486b hat laut erster Beobachtungen eine Masse, welche 2,8-mal so gross ist, wie die unserer Erde. Weiter soll der Planet ganze 30 Prozent grösser sein und gleicht einer Mischung der Venus und unseres Heimatplaneten. So soll hier auch ein Metallkern im Inneren liegen, wodurch eine enorme Anziehungskraft entsteht. Diese soll auf Gliese 486b rund 70 Prozent stärker sein als die auf unserer Erdoberfläche.

Um die Atmosphäre eines entfernten Planeten mit neuen Teleskopen zu analysieren, müssen einige Kriterien erfüllt sein. Der gefundene Gesteinsplanet soll diese mit seiner Entfernung von 26 Lichtjahren nahezu perfekt erfüllen. Wäre die Oberfläche von Gliese 486b lediglich 100 Grad höher, so würde die gesamte Oberfläche zu Lava schmelzen. Bei 100 Grad tieferer Temperatur wäre der Planet ebenfalls ungeeignet.

Weltraumteleskop Ariel Super Erde
Das Weltraumteleskop Ariel soll ab 2029 Informationen über Exoplaneten sammeln. (ESA) - sda - © ESA/ARIEL Konsortium

Anhand verschiedener Mess-Techniken soll die Atmosphäre dieser Super-Erde schon bald genau analysiert werden können. Dank seiner Umlaufbahn kann Sternenlicht beobachtet werden, welches von weiter weg durch die Atmosphäre dringt und schlussendlich bei uns landet. Weiter soll der Planet beobachtet werden, wenn er ähnlich die der Mond aus unserer Sicht teilweise beleuchtet wird. So soll unter anderem besser verstanden werden, wie Atmosphären auf Gesteinsplaneten funktionieren.

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