Forscher erfassen erstmals mutmasslich von Exoplanet stammende Radiowellen

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Frankreich,

Ein internationales Forscherteam hat erstmals Radiowellen nachgewiesen, die mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Magnetfeld eines Exoplaneten stammen.

Darstellung des Exoplaneten Tau Bootis b
Darstellung des Exoplaneten Tau Bootis b - EUROPEAN SOUTHERN OBSERVATORY/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Signal deutet auf Vorhandensein von Magnetfeld hin.

Das Signal stamme vom Gasriesen Tau Bootis b im 50 Lichtjahre entfernten Doppelsternsystem Tau Bootis, schreiben die Autoren der in der Fachzeitschrift «Astronomy & Astrophysics» veröffentlichten Studie. Erfasst wurde es von «Lofar», einem riesigen europäischen Netzwerk von Radioteleskopen.

Exoplaneten sind Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems - also extrasolare Himmelskörper, die um einen Stern kreisen. Vor 25 Jahren wurde der erste Exoplanet entdeckt - der rund 50 Lichtjahre entfernte 51 Pegasi b. Seit dieser Entdeckung machten Astronomen mehr als 4000 weitere Planeten aus, die ferne Sonnen umkreisen.

Die Masse und die Umlaufbahnen vieler Exoplaneten sind inzwischen bekannt, bisher gab es jedoch keine Möglichkeit herauszufinden, ob sie über ein schützendes Magnetfeld - wie etwa die Erde und der Jupiter - verfügen oder nicht. Ein Magnetfeld sei einer von mehreren Faktoren, die Leben auf einem Planeten begünstigen, erklärte der Astrophysiker Philippe Zarka vom Pariser Observatorium, einer der Hauptautoren der Studie. Ein weiteres Kriterium sei die auf dem Planeten herrschende Temperatur - die auf Tau bootis b zu hoch wäre, so Zarka.

Die Radiowellen sind schwer nachzuweisen, da die Magnetfelder der Planeten in der Regel sehr schwach sind. Im Falle von Tau bootis b «besteht eine 98-prozentige Chance, dass das Signal zuverlässig ist», erklärte Zarka. Es bestehe auch die geringe Möglichkeit, dass das Signal nicht von dem Exoplaneten, sondern von dem Stern, den er umkreist, ausgehe. Sollte sich die Entdeckung bestätigen, wäre dies ein weiterer Schritt für ein besseres Verständnis von Exoplaneten, schreiben die Forscher.

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