In einem eigenen Pavillon hat sich auch die ETH am WEF präsentiert. Die Technische Hochschule setzt auf Kreativität – sei es bei Robotern oder im Kinderzimmer.
ETH präsentiert am WEF die Technik für die Zukunft. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die ETH Zürich zeigt am WEF ihre kreative Seite.
  • Roboter lernen Physik und sind um Längen geschickter als der Nau-Reporter.
  • Ein anderes Projekt erschafft virtuelle Spielzeuge, die man nur durchs Tablet durch sieht.

Der Roboter-Arm macht eigentlich nichts, was ein Mensch nicht auch könnte. Aber im Gegensatz zum Menschen ist er viel besser darin, die triviale Aufgabe zu lösen: Bring das Kügelchen ins Becherchen. Die Metallkugel hängt an einem Faden, soll in den gelben Becher fallen, darf aber nur in einer Ebene bewegt werden – und da steht der rote Ball im Weg. Der Selbstversuch zeigt: Praktisch unmöglich, wenn man ein mittelmässig begabter Mensch ist.

Roboter als die besseren Menschen

Der ETH-Roboter aber kann das. Kurz in Gegenrichtung zupfen, dann im Flug vorwärts zwicken, Leinen lang lassen, im richtigen Moment abfangen: Die Kugel kullert in den Becher. Der «Puppetmaster», wie das Projekt heisst, seit es auch Marionetten tanzen lassen kann, kennt sich eben aus. Die Grundlagen der Physik wurden ihm eingetrichtert, 95 Prozent der Versuche gelingen.

Die ETH Zürich zeigt am WEF ihre kreative Seite. - Nau

Solche «Punktmasse»-Anwendungen gebe es bereits konkret, sagt ETH-Doktorand Simon Zimmermann. Zum Beispiel auf der Baustelle, wenn ein Kran oder ein Helikopter eine schwere Last am Kabel stabilisieren sollte. «Indem wir solche spielerischen Anwendungen anschauen, lernen wir, was für eine Art von Werkzeugen wir entwickeln müssen.» Damit in Zukunft Maschinen nicht nur Gegenstände, sondern auch Menschen mit Samthandschuhen anfassen können, zum Beispiel in der Pflege.

Virtuelles Kinderzimmer

Ein anderes ETH-Projekt widmet sich ebenfalls Puppen, aber das «Puppetphone» lässt ein Holzmännchen lediglich virtuell Sprünge machen. Augmented Reality: Durch die Kamera eines iPads betrachtet sieht es so aus, als würde die Puppe auf dem Tisch rumlaufen. Bewegt wird das Spielzeug durch die Bewegung des iPads, so entfallen Steuerknüppel und Knöpfe.

Der Clou: Der Holzmann kann zum Beispiel virtuellen Schnee zu einem Schneemann formen, welcher wiederum zum «Leben» erweckt werden kann. Wer sich jetzt an Olaf aus den Frozen-Filmen erinnert fühlt, liegt nicht grundfalsch: Die ETH arbeitet hier mit Disney Research zusammen. Viel Freude für die Kinder, viel Freude auch für die Eltern: Das Kinderzimmer ist jetzt per Knopfdruck aufgeräumt.

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