Forschende der ETH Zürich haben einen Roboter entworfen, der die Bäume des Regenwalds erforschen soll – und damit revolutionäre Daten liefern könnte.
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Der Roboter Avocado verdankt seinen Namen seiner Form. - sda - ETH Zürich/Emanuele Aucone

Ein neuer Roboter soll in den unerforschten Baumkronen des Regenwalds Daten für die Wissenschaft sammeln. Wie eine Spinne seilt sich der von Zürcher Forschenden entwickelte Roboter von einem hohen Ast ab, und manövriert sich selbständig mitten ins Blätterdach.

Für die Testphase befestigten die Forschenden den Roboter mit dem Namen Avocado noch manuell, indem sie den Baum hochkletterten, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Dienstag mitteilte. Später soll eine Drohne als eine Art Mutterschiff dienen, die den Roboter in unzugängliche Regionen transportiert und in den obersten Ästen der Bäume verankert.

Avocado muss noch optimiert werden

Ist er angedockt, kann sich Avocado mit einer Seilwinde nach oben und unten bewegen. Mit zwei Rotoren kann er sich Schwung verschaffen, um Äste oder andere Hindernisse herum zu manövrieren. Bei einen Indoor-Parcours und einem Testeinsatz an einem echten Baum gelang dies laut SNF bereits.

Für den Einsatz in Baumkronen des Regenwalds müsse der Roboter aber noch optimiert werden, betonte Steffen Kirchgeorg, der Entwickler des Roboters von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich), in der Mitteilung: «In den Baumkronen herrschen sehr schwierige Lichtbedingungen mit viel Wechsel zwischen hell und dunkel. Wir versuchen nun, mit der Kamera die Tiefenwahrnehmung auch unter diesen Bedingungen zu realisieren.»

Roboter könnte Forschungsevolution einläuten

Einmal ausgereift, soll der Roboter das Blätterdach von Wäldern erkunden. Vor allem in tropischen Regenwäldern spiele sich ein Grossteil des Lebens im dichten Blätterdach ab, hiess es vom SNF. «Möglicherweise finden wir dabei sogar neue Tier- oder Pflanzenarten», so Kirchgeorg.

Denn bislang sei es ausserordentlich schwierig, diese Lebensräume zu erkunden, so der SNF. Forschungsteams, die Bäume hochklettern, könnten nur punktuell Daten sammeln, und auch bereits existierende Roboter hätten Schwierigkeiten mit dichten Blätterdächern.

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