Steuerpanne in Luzern – Daten von Fremden auf Rückseite lesbar
Auf Tausenden Schreiben waren persönliche Daten anderer Steuerzahler sichtbar. Der Vorfall wird nun von der Datenschutzaufsicht untersucht.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Luzerner Steueramt verschickte 18'000 doppelt bedruckte Erinnerungsschreiben.
- Auf jeder Rückseite standen persönliche Daten eines anderen Steuerzahlers.
- Die Datenschutzaufsicht untersucht den Vorfall gemeinsam mit dem Finanzdepartement.
Panne beim Luzerner Steueramt: Am Freitag verschickte die Behörde rund 18'000 Erinnerungsschreiben an Steuerpflichtige, die ihre Steuererklärung 2024 noch nicht eingereicht haben.
Versehentlich wurden die Briefe doppelt bedruckt – mit der Folge, dass auf der Rückseite jeweils noch ein anderer Steuerzahler stand.
In ihrer Medienmitteilung entschuldigt sich die Dienststelle «für das Versehen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten». Die betroffenen Personen und Unternehmen würden in den kommenden Tagen ein neues Schreiben erhalten.
Persönliche Daten auf Rückseite sichtbar
Wie es zu dem fehlerhaften Versand kommen konnte, ist laut dem Luzerner Finanzdepartement derzeit noch unklar. «Die notwendigen Abklärungen mit dem externen Partner sind in Arbeit», hält Sprecher Philipp Breit auf Anfrage von Nau.ch fest.
Auf der Rückseite der Schreiben seien «persönliche Angaben wie Namen, Adresse und Wohnort aufgedruckt. Ebenfalls die PersID sowie der eFiling-Code für die Einreichung der Steuererklärung».
Angaben zu Einkommen oder weiteren Steuerdaten seien hingegen nicht ersichtlich. Ausserdem könne man sich mittels ID und eFiling-Code nicht in fremde Steuererklärungen einloggen, versichert Breit.
Der Kanton habe die Datenschutzaufsicht informiert. «Wir arbeiten für die weitere Aufarbeitung des Vorfalls selbstverständlich mit ihr zusammen», so der Sprecher.
Datenschutzaufsicht untersucht den Vorfall
Die kantonale Datenschutzbeauftragte Natascha Ofner bestätigt, dass sie eingeschaltet ist: «Bei der kantonalen Datenschutzaufsicht sind Meldungen von Betroffenen eingegangen. Der Vorfall wird untersucht.»
Aufgrund der laufenden Untersuchung könnten derzeit keine näheren Aussagen gemacht werden.
Ebenso offen ist, welche Folgen der Vorfall haben wird. Breit sagt dazu: «Da wir die Ursache zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen, wäre es verfrüht, über mögliche Konsequenzen zu sprechen. Auf jeden Fall werden wir eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls vornehmen und entsprechende Schlüsse ziehen.»















