Die grosse Dürre und das Rätsel um das Maya-Verschwinden
Eine neue Studie deutet darauf hin, dass lange Dürren massgeblich zum Untergang der Maya-Zivilisation auf Yucatan beitrugen.

Über 1'000 Jahre prägte die Maya-Kultur Mittelamerika. Dann verschwanden viele grosse Städte – ihr plötzlicher Niedergang gibt Forschenden bis heute Rätsel auf.
Laut «MDR» deuten neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass extreme Dürren zwischen 800 und 1'000 n. Chr. eine zentrale Rolle spielten. In dieser Zeit verzeichneten die Wissenschaftler ungewöhnlich niedrige Niederschläge.
Chemische Analysen zeigen Dürre auf
Chemische Analysen an Stalagmiten aus Yucatan liefern erstaunlich präzise Daten zum Klima in der Hochphase der Maya. Solche Analysen zeigen, wie sich die Trockenperioden auswirkten.

Die Daten stimmen laut dem «MDR» mit den Aufzeichnungen der Maya auf Monumenten überein: In Dürrejahren fehlen Hinweise auf politische Ereignisse, vermutlich weil Überleben wichtiger wurde.
Kriege und Überbevölkerung
Laut der Studie, welche in «Science Advances» veröffentlicht wurde, kam es innert 150 Jahren zu acht Dürreperioden. Diese sollen jeweils zwischen drei und 13 Jahren angehalten haben.
Der Wassermangel zog laut der «Süddeutschen Zeitung» politische Auseinandersetzungen nach sich. Die Folge: Konflikte und Hunger breiteten sich rasant aus.
Dürre schwächte Herrscherdynastien
Neue archäologische Analysen zeigen, dass in regenreichen Jahren die Kultur blühte, während Trockenzeiten die Macht der Herrscherdynastien schwächten.

Forschende betonen: Lokale Techniken der Maya zur Wasserspeicherung halfen, die grössten Krisen abzufedern. Doch die stärksten Dürren konnten wohl nicht überwunden werden.
Klimawandel als Auslöser
Schätzungen zufolge fielen während der schwersten Dürreperioden bis zu 70 Prozent weniger Niederschlag, berichtet «wissenschaft.de». Auch die Luftfeuchtigkeit war über Jahre hinweg deutlich niedriger.
Diese klimatischen Extreme setzten der Landwirtschaft schwer zu. Die neue Studie soll helfen, die Ursachen für das Verschwinden dieser Hochkultur endlich genauer zu verstehen.