Spanische Forscher haben analysiert, welche Aktivitäten das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus am meisten erhöhen. Gassi gehen und Einkaufen sind weit oben.
Hundeführerschein
Hundeführerschein soll in Baden-Württemberg eingeführt werden. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine spanische Studie analysierte die Ansteckungsrisiken bei verschiedenen Aktivitäten.
  • Am riskantesten sei mit dem eigenen Hund Gassi zu gehen.
  • Ausserdem sollen Lebensmittel aus dem Laden gefährlicher sein als bisher angenommen.

Gemäss einer neuen Corona-Studie sollen Hundebesitzer ein 78 Prozent höheres Risiko haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, wenn sie mit ihrem Liebling Gassi gehen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Granada und der andalusischen Schule für öffentliche Gesundheit.

Ebenfalls brisant: Auf Oberflächen von etwa Supermarkt-Produkten kann das Coronavirus bis zu 9 Tage überleben.

Achtung auf dem Spaziergang!

Die Studie wurde im Magazin «Environmental Research» veröffentlicht. Die Forscher befragten 2086 Personen in Spanien zu ihren Aktivitäten während der Pandemie. So wollten sie herausfinden, bei welchen Aktivitäten sich die Bevölkerung mit Covid-19 infiziert. Ausserdem wurden Hygiene-Massnahmen auf ihre Wirksamkeit untersucht.

Hund
Die Einnahmen durch die Hundesteuer erreichen neue Rekordwerte. (Archivfoto) - AFP

Im Abstract wird hervorgehoben, dass Gassi gehen mit dem Hund «den stärksten Effekt durch alle soziodemographischen Variablen» haben soll. Das Risiko einer Infektion würde um 78 Prozent steigen. Bei den Hygiene-Massnahmen sticht das Desinfizieren von Lebensmitteln nach dem Einkaufen hervor: So soll man das Risiko um 94 Prozent reduzieren können.

Kleiner Datensatz

Die Zahlen sind aber wegen des kleinen Datensatzes mit Vorsicht zu geniessen. Von den 2086 Befragten hatten sich nur 99 Personen mit dem Virus infiziert, also 4,7 Prozent. Von diesen knapp 100 Corona-positiven Personen hatten 32 einen Hund und 28 davon gaben an, ihren Hund auch ausgeführt zu haben.

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Ausschnitt aus der Studie: In der ersten Kolonne alle Teilnehmer, in der Mitte die negativ getesteten Personen und in der rechten Sparte die positiv getesteten Personen. - The spread of SARS-CoV-2 in Spain: Hygiene habits, sociodemographic profile, mobility patterns and comorbidities

Personen, welche angaben mit ihren Haustieren spazieren zu gehen, wiesen so statistisch eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit auf gegenüber denjenigen, die es nicht taten (6,9 Prozent gegenüber 4,2 Prozent).

Supermarkt als Infektionsherd für Coronavirus?

Der Grund, wieso gerade bei Hundebesitzern eine so hohe Prävalenz herrscht, ist nicht geklärt. Haustiere können das Virus zwar bekommen, Beweise, dass sie es weiterverbreiten, gibt es aber bislang wenige bis gar keine. Die Tiere scheinen auch kaum Symptome vorzuweisen.

Gemäss der Studie sind Hundebesitzer somit ähnlich hoch gefährdet wie Personen, welche im Büro statt aus dem Homeoffice arbeiten. Ziemlich schlecht weg kommen Heimlieferungen von Lebensmitteln aus dem Supermarkt: Das Risiko einer Infektion soll sich so um 94 Prozent erhöhen.

Einkauf
Achtung beim Einkauf: Gemäss einer spanischen Studie kann das Coronavirus mehrere Tage auf Oberflächen überleben. - dpa

Die Forscher stellen fest, dass das Coronavirus zwischen ein und 9 Tagen auf der Oberfläche von unbelebten Gegenständen überleben kann. Dies jedoch abhängig des pH-Werts, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit der Umgebung.

Umso wichtiger deshalb sei das Desinfizieren von Gütern nach dem Einkauf. So könne das Ansteckungsrisiko stark vermindert werden.

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