Die britische Variante des Coronavirus verursacht laut einer Studie keine schwerere Erkrankung und ist auch nicht tödlicher. Sie ist lediglich ansteckender.
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Boris Johnson (l), Premierminister von Grossbritannien, erhält die erste Impfdosis mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Mutation ist laut neuen Studien nicht tödlicher als das ursprüngliche Virus.
  • Wissenschaftler konnten jedoch eine erhöhte Übertragbarkeit der Variante ausmachen.

Die zunächst in Grossbritannien entdeckte Corona-Variante B.1.1.7 ist aktuellen Studien zufolge ansteckender als die ursprüngliche Form, allerdings nicht tödlicher.

Zu diesem Schluss kommen zwei Studien, die im «The Lancet Infectious Diseases» und im «The Lancet Public Health» veröffentlicht wurden.

Zuvor hatte es teilweise die Annahme gegeben, die britische Variante sei nicht nur leichter übertragbar als die Wildform. Sie könne auch zu einer höheren Sterblichkeit unter den Patienten führen.

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Mutationen des Coronavirus werden uns wohl noch Jahre lang beschäftigen. (Symbolbild) - AFP/Archiv

In ihrer Studie untersuchten Forscher des University College London mit PCR-Tests die Viruslast von Infizierten. Sie werteten die in diesem Zeitraum aufgetretenen schweren Verläufe und Todesfälle aus.

Bei Infizierten mit der sogenannten britischen Variante stellten sie eine höhere Viruslast fest. Der Anteil der Patienten, die an Covid-19 starben, war jedoch bei der Variante nicht erhöht.

B.1.1.7: Studien in England durchgeführt

Die andere in «The Lancet» veröffentlichte Studie wertete Symptome von Covid-Patienten aus, die diese über eine App des Gesundheitssystems meldeten. Mittels Gensequenzierung stellten sie zudem fest, an welcher Corona-Variante die Betroffenen erkrankt waren.

Coronavirus Variante B.1.1.7
Die Corona-Variante B.1.1.7 breitet sich auch in der Schweiz immer weiter aus. - Keystone

Auch diese Studie stellte keine signifikanten Unterschiede bei der Schwere der Erkrankung sowie bei nachweisbaren Langzeitwirkungen einer Infektion fest. Die Forscher wiesen jedoch für die britische Variante eine deutliche Erhöhung des R-Wertes nach, der die Entwicklung der Pandemie beschreibt. Das spricht ebenfalls für eine erhöhte Übertragbarkeit der Variante.

Britische Variante im Winter 2020 untersucht

Da die Studien beide im vergangenen Winter in London und Südengland durchgeführt wurden, wo sich die britische Variante B.1.1.7 zu dieser Zeit rapide ausbreitete, hatten die Forscher eine gute Vergleichbarkeit beider Varianten.

Allerdings räumen die Wissenschaftler ein, dass zusätzliche Studien nötig seien, um die Erkenntnisse weiter zu bestätigen.

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