Eine Whistleblowerin hat Vorwürfe zu einer Studie über den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhoben. Diese Wirksamkeit sehen Experten nicht infrage gestellt.
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Eine Klinik-Mitarbeiterin zieht den Covid-19 Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung auf eine Spritze. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer klinischen Studie zum Biontech/Pfizer-Impfstoff gibt es möglicherweise Fehler.
  • Ein Subunternehmen soll Impfdaten verfälscht haben.
  • Die Firma war aber nur für 2,3 Prozent der Studienteilnehmer zuständig.

Das deutsche Unternehmen Biontech will Berichten aus den USA über Unregelmässigkeiten bei einer Studie zu dem gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer hergestellten Corona-Impfstoff nachgehen. Das Fachmagazin «British Medical Journal» («The BMJ») hatte über Unregelmässigkeiten und Fehler bei der Studie berichtet.

«Die sorgfältige Umsetzung und Datenerhebung in klinischen Studien hat für Biontech höchste Priorität», sagte heute Donnerstag eine Sprecherin des Mainzer Unternehmens der Nachrichtenagentur dpa. «Wir nehmen Aussagen, wie die im Artikel gemachten, ernst und prüfen sie umgehend nach der Kenntnisnahme.»

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Das Logo von Biontech. - dpa

Wirksamkeit nicht infrage gestellt

Hintergrund sind Angaben einer Whistleblowerin (Hinweisgeberin) gegenüber «The BMJ»: Die Frau hatte demnach im Herbst 2020 in den USA für ein Subunternehmen gearbeitet, das im Auftrag von Pfizer einen kleinen Teil der Studie zum mittlerweile weltweit eingesetzten Corona-Impfstoff durchgeführt hatte.

Sie warf ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor, falsche Impfdaten generiert zu haben, weil unter anderem Laborproben falsch etikettiert, der Impfstoff falsch gelagert und Berichten über Nebenwirkungen nur schleppend nachgegangen worden sei. Deutsche Experten erklärten, sie sähen die Wirksamkeit des Mittels durch die Vorwürfe nicht infrage gestellt.

So sagte Oliver Cornely, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Klinische Studien Köln: «Die im ‹The BMJ›-Artikel geschilderten Fehler schränken die Aussagekraft der Zulassungsstudie des Impfstoffs nicht ein.» Die Untersuchungszentren des Subunternehmens hätten zudem nur 2,3 Prozent der 44'000 Teilnehmer der Studie betreut.

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