Der Berner Ichthyologe Lukas Rüber hat in Myanmar eine neue Fischart entdeckt. Die Gattung Danionella ist ein wichtiger Modellorganismus für die Hirnforschung.
Fisch Forschung
Die von einem Berner Wissenschaftler neu entdeckte Fischart Danionella Cerebrum. - Britz, Conway & Rüber (2021)
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berner Forscher hat in Myanmar eine neue Fischart entdeckt.
  • Diese gehört zur Gattung Danionella, die für die Hirnforschung sehr wichtig ist.
  • Die Mini-Fische werden knapp 13,5 Millimeter lang und haben das kleinste Wirbeltiergehirn.

Der Berner Wissenschaftler Lukas Rüber hat zusammen mit internationalen Kollegen eine neue Fischart der Gattung Danionella beschrieben. Transparent und mit fehlender Schädeldecke ist die Gattung ein idealer Modellorganismus in der Hirnforschung.

Die Fische haben eine Miniaturgrösse von 11 bis 17 Millimetern und eine vereinfachte Anatomie. Diese, verknüpft mit einem hochspezialisierten Kommunikationssystem, machen die Fische der Gattung Danionella sehr nützlich für neurowissenschaftliche Studien.

Bei diesen Kristallbärblingen können nämlich die Gehirnfunktionen erwachsener Tiere auf Zellniveau untersucht werden. Das heisst es in einer Mitteilung des Naturhistorischen Museums Bern (NMBE) vom Donnerstag.

Fische Gehirnforschung
Die von einem Berner Wissenschaftler neu entdeckte Art von Kristallbärblingen. - Britz, Conway & Rüber (2021)

«Die reduzierte morphologische Struktur dieser Fische stellt aber für Taxonomen ein ernsthaftes Problem dar», sagt der Berner Ichthyologe Lukas Rüber. Dies, weil sie viele Merkmale verloren haben, die sonst zur Unterscheidung von Fischarten dienen. «Die genaue Artzugehörigkeit des Organismus zu kennen, mit dem man als Forschungsmodell arbeitet, ist jedoch von entscheidender Bedeutung», erläutert Rüber.

Auch genetische Untersuchung bestätigt neue Art

Die Entdeckung gelang Rüber zusammen mit Kollegen aus Dresden und Texas. Sie konnten zeigen, dass einige Exemplare der Fischart Danionella translucida in Wirklichkeit einer bisher unbekannten Art angehören. Die Einordnung gelang, indem zusätzlich zu klassischen taxonomischen Methoden genetische Untersuchungen vorgenommen wurden.

Die neu entdeckte Kristallbärblings-Art Danionella cerebrum ist höchstens 13,5 Millimeter lang und nur in einem kleinen Gebiet in Myanmar verbreitet. Der neue Artname erhielt den Zusatz cerebrum, lateinisch für «Gehirn». Dies, da der Fisch eines der kleinsten bekannten Wirbeltiergehirne besitzt.

Die Neuentdeckung wird in der neuesten Ausgabe des Fachjournals «Scientific Reports» vorgestellt.

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