Aufstiegschancen sind in der Schweiz laut einer Studie stabil
Trotz wachsender Ungleichheit in anderen Ländern blieben die Aufstiegschancen in der Schweiz seit den 1980er-Jahren stabil. Das zeigt eine neue Studie.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit den 1980er-Jahren haben sich die Aufstiegschancen in der Schweiz nicht verändert.
- Forschende finden das bemerkenswert, da die Ungleichheit anderswo zugenommen hat.
- Die Schweiz zeigt im internationalen Vergleich eine besonders hohe soziale Mobilität.
Die Aufstiegschancen sind in der Schweiz seit den 1980er-Jahren stabil geblieben. Laut Forschenden ist dies bemerkenswert, denn in der gleichen Zeit hat die soziale Ungleichheit in anderen Ländern zugenommen.
Die neue Studie nahm die Entwicklung in den USA zum Ausgangspunkt. Das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) an der Universität Luzern teilte dies am Montag mit. In den Vereinigten Staaten haben soziale Aufstiegschancen demnach seit den 1980er-Jahren spürbar abgenommen.
Um herauszufinden, ob dies auch in der Schweiz der Fall ist, untersuchten die IWP-Forschenden die Einkommen von Geschwistern. Diese teilen sich nicht nur das Elternhaus, sondern wachsen meist im gleichen sozialen Umfeld auf.
Sie besuchen ähnliche Schulen und bewegen sich in vergleichbaren Netzwerken, wie das IWP erklärte. Je ähnlicher das Einkommen von Geschwistern ist, desto stärker wirkt das familiäre Umfeld. Dadurch ist die sogenannte soziale Mobilität geringer.
Familiäre Herkunft beeinflusst Einkommen nur geringfügig
Dabei kamen sie zum Schluss, dass nur rund 17 Prozent der Einkommen im Durchschnitt auf die familiäre Herkunft zurückführen sind. In den vergangenen vierzig Jahren ist dieser Wert laut der Studie nie über 21 Prozent gestiegen.
Die Schweiz weise damit eine im internationalen Vergleich ausserordentlich hohe soziale Mobilität auf, so das IWP. «Sogar höher als in den viel gelobten skandinavischen Ländern und deutlich über dem US-amerikanischen Niveau.»