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Bund lanciert Studie wegen starkem Anstieg von Autismus bei Kindern

Keystone-SDA
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Bern,

Angesichts der stark gestiegenen Zahl minderjähriger IV-Bezüger mit Autismus-Diagnose hat der Bund ein neues Forschungsprojekt gestartet.

Frau versucht schreienden Jungen zü beruhigen.
Der Bund hat ein neues Forschungsprojekt initiiert, da immer mehr minderjährige IV-Bezüger in der Schweiz mit Autismus diagnostiziert werden. (Archivbild) - depositphotos

Wegen eines starken Anstiegs minderjähriger IV-Bezüger mit einer Autismus-Diagnose in der Schweiz hat der Bund ein neues Forschungsprojekt lanciert. Ziel ist es, die Lebensläufe und Unterstützungsmassnahmen von betroffenen Kindern und Jugendlichen systematisch zu analysieren und dadurch die Basis für eine gezieltere Förderung zu schaffen.

Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) veröffentlichte am Montag eine entsprechende Ausschreibung. 2024 nahmen laut der Ausschreibung in der Schweiz 12'481 Kinder und Jugendliche mit einer Autismus-Spektrums-Störung mindestens eine IV-Massnahme in Anspruch. Das entspricht einem Anstieg von 348 Prozent seit 2015. Zum Vergleich: Die Bevölkerung im entsprechenden Alter wuchs im selben Zeitraum lediglich um acht Prozent.

Besonders stark ist der Zuwachs bei den minderjährigen Bezügerinnen und Bezügern einer sogenannten Hilflosenentschädigung (HE): Ihre Zahl stieg von 934 im Jahr 2015 auf 5662 im Jahr 2024 – ein Plus von 506 Prozent. Parallel bauten Bund und Kantone Frühinterventionszentren (IFI) für Kinder mit frühkindlichem Autismus auf, deren dauerhafte gesetzliche Grundlage ab 2027 gilt.

Forschungsprojekt soll Wirksamkeit von Frühintervention evaluieren

Das neue Forschungsprojekt soll daher zwei Schwerpunkte setzen: Einerseits soll eine sogenannte Nullmessung vorgenommen werden, um Vergleichsdaten zu jenen Kindern zu gewinnen, die die Kriterien für eine Teilnahme an einer intensiven Frühintervention erfüllen, diese aber nicht in Anspruch genommen haben. Diese Daten sollen künftig als Referenz für die Evaluation der Wirksamkeit der IFI-Zentren dienen.

Andererseits sollen die gesamten Lebensverläufe von jungen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen untersucht werden – von der Schul- und Ausbildungslaufbahn über die berufliche Eingliederung bis hin zu den erhaltenen Unterstützungsleistungen durch Kantone und IV.

Ziel ist es, besser zu verstehen, welche Faktoren Integration und Selbstbestimmung begünstigen oder behindern. Die Resultate des Forschungsprogramms werden Ende 2026 erwartet.

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