4MOST: Teleskop aus Chile sieht das erste Licht
Mit dem neuen 4MOST-Teleskop können Wissenschaftler neue Einblicke ins Universum gewinnen. Es kann Licht von bis zu 2400 Himmelsobjekten gleichzeitig auffangen.

Das 4-Meter-Multi-Objekt-Spektroskopie-Teleskop (4MOST) hat am vergangenen Samstag offiziell sein erstes Licht empfangen. Damit wurde der Start einer neuen Ära in der Himmelsbeobachtung eingeleitet, wie «ingenieur.de» berichtet.
Es ist am VISTA-Teleskop in Chile installiert. Es kann gleichzeitig das Licht von bis zu 2400 Objekten sammeln und in 18'000 Farbkomponenten zerlegen.

Diese Technik ermöglicht tiefgehende Untersuchungen zu chemischer Zusammensetzung, Geschwindigkeit und Entfernung von Sternen und Galaxien.
4most wird ferne Galaxien erforschen
Die Europäische Südsternwarte (ESO) bestätigt, dass 4MOST zwischen 2025 und 2030 über 25 Millionen Himmelsobjekte untersuchen wird: darunter Sterne in unserer Milchstrasse sowie ferne Galaxien. Das Instrument arbeitet dank seiner über 2400 dünnen Glasfasern und drei Spektrografen hocheffizient.
Es eröffnet neue Forschungsperspektiven in Bereichen wie Dunkler Materie und Sternentstehung, wie «idw-online» berichtet. 4MOST wurde massgeblich vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) entwickelt.
Es ist Teil eines internationalen Konsortiums mit 30 Partnerinstitutionen.
Wichtige Erkenntnisse über die Entstehung des Universums
Die erste Beobachtungsrunde umfasste die Sculptor-Galaxie (NGC 253) sowie den Kugelsternhaufen NGC 288: Diese können wichtige Erkenntnisse über die Entstehung des Universums liefern können, so «Spektrum».
Die Daten werden im 4MOST-Datenzentrum der Universität Cambridge analysiert und der weltweiten Wissenschaft zugänglich gemacht.
Das Instrument ersetzt die bisherige Infrarotkamera am VISTA-Teleskop und erforderte dafür umfangreiche technische Aufrüstungen am Teleskop.
Neue Himmelsforschung im Minutentakt
4MOST kann alle 10 bis 20 Minuten ein neues Himmelsfeld beobachten. Das grosse Sichtfeld des Teleskops von 2,5 Grad entspricht etwa fünf Vollmondbreiten.
Es ermöglicht dadurch effiziente Vermessungen grosser Himmelsbereiche, so «Astronews».