Christof Innerhofer leidet nach Todes-Drama um Teamkollege
Matteo Franzoso (†25) ist im Training tragisch ums Leben gekommen. Teamkollege Christof Innerhofer (40) hatte schlaflose Nächte und «könnte nicht trainieren».

Das Wichtigste in Kürze
- Matteo Franzoso ist im Training in Chile tödlich verunglückt.
- Teamkollege Christof Innerhofer war vor Ort und beschreibt: «Ich bin ausgeflippt.»
- Der Altstar konnte nicht mehr trainieren und fragt: «Wie soll ich da an Skifahren denken?»
Der Todesfall von Matteo Franzoso erschütterte die Ski-Welt, bevor die Saison überhaupt gestartet ist. Beim Training in Chile verunglückte der Italiener und erlag den Verletzungen in der Folge des Unfalls.
Sein Landsmann und Teamkollege Christof Innerhofer war hautnah dabei. Er sass direkt im Sessellift, der am Hang hochfuhr und sah Franzoso unten liegen. «Ich sah die Menschen um ihn herum und begriff sofort, wie schlimm es ist», schildert er gegenüber «La Repubblica».
Christof Innerhofer konnte nicht mehr schlafen
Bereits als er zuvor im Ziel unten angekommen war, habe er vom Sturz von Franzoso gehört. «Es war eine kleine Bodenwelle, bei der man etwas abgehoben ist – dann kam eine Linkskurve. Ich glaube, er ist geradeaus gefahren.»

Bei diesen Geschwindigkeiten seien kleinste Details entscheidend. «Wenn du wenige Hundertstelsekunden die falsche Richtung nimmst, landest du neben der Strecke.» Im Falle von Franzoso führte dies einen Tag vor seinem 26. Geburtstag zum tragischen Tod.
«Ich bin ausgeflippt», sagt Innerhofer. Er habe nach diesem Vorfall überhaupt nicht mehr schlafen können. «In der ersten Nacht bin ich bis vier Uhr herumgelaufen, in der zweiten habe ich mich im Fitnessstudio ausgepowert.»
Innerhofer: «Wie soll ich an Skifahren denken?»
Ohne weitere Trainings ist der Altstar aus Chile abgereist. «Ich könnte nicht trainieren. Es interessiert mich auch nicht», erklärt der 40-Jährige. Ergebnisse seien im Vergleich zu einem verlorenen Leben völlig irrelevant.

«Ich habe keine Kraft mehr. Wie soll ich da an Skifahren denken?» Er wolle an die Beerdigung gehen und für die Familie da sein, sagt Innerhofer gegenüber «La Repubblica». «Wie schon tausendmal davor», werde er irgendwann wieder aufstehen.
Aber Christof Innerhofer stellt klar: «So etwas habe ich noch nie erlebt.» Die Gedanken des Wengen-Siegers von 2013 bleiben beim «netten, fröhlichen Jungen», der zu früh gehen musste.