James-Webb-Teleskop: 300 neuentdeckte Galaxien sorgen für Rätsel
Durch das James Webb Teleskop wurden 300 mutmassliche Galaxien entdeckt, die bestehende Modelle zur Galaxienentstehung infrage stellen.

Das James Webb Weltraumteleskop hat Bildmaterial von rund 300 potenzielle Galaxien aufgenommen. Die Objekte stellen jedoch die gesamte Theorie der Bildung von Galaxien in Frage, wie «SciTechDaily» berichtet.
Erstautor Haojing Yan von der University of Missouri betont in einer Pressemitteilung die Besonderheit dieser Entdeckung. Grund für die Aufregung: Die Himmelsobjekte sind deutlich heller, als es die Forschung vorsieht.
Die Galaxien könnten dementsprechend während einer sehr frühen Periode des Universums entstanden sein.
Mit Infrarotbildern von James Webb Teleskop aufgespürt
Die Analyse basiert auf Infrarotbildern, die das Licht ferner Objekte in den Infrarotbereich verschieben. Viele der Objekte wurden mit der sogenannten Dropout-Technik identifiziert, so «Focus».
Die meisten der 300 Objekte liegen laut Studien in einem Rotverschiebungsbereich von z ≈ 1–4. Einige könnten aber auch bei über z=6 liegen.
Das bedeutet, sie stammen aus einer Zeit wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall, berichtet «IT Boltwise».
Doppelgänger bringen Forschende auf falsche Spur
Allerdings stellte sich heraus, dass etwa 67 Prozent der Kandidaten vermutlich keine weit entfernten Ur-Galaxien sind, sondern näher liegende Doppelgänger. Das bedeutet, dass sie nur so aussehen, als wären sie weit entfernt.
Bei sieben Prozent der gefundenen Objekte könnte es sich laut «t3n» jedoch noch immer um alte Galaxien, die weit entfernt von der Erde liegen, handeln.
Kosmisches Rätsel noch nicht geklärt
Die genauen Eigenschaften dieser hellen Objekte müssen noch definiert werden. Ihre Existenz könnte bestehende Modelle der Galaxienentstehung zum Umdenken zwingen.

Experten betonen aber, dass bisher keine finalen Aussagen getroffen werden können.
Trotzdem markieren die Erkenntnisse einen wichtigen Schritt in der Erforschung des frühen Universums. Weitere spektroskopische Untersuchungen sind notwendig, um das Rätsel endgültig zu lösen.