Zuwanderung hat wieder das Niveau vor der Coronakrise erreicht
Die Anzahl an Migranten sei wieder so hoch wie vor der Coronakrise. Deshalb wollen die Staaten entlang der Balkanroute die Zusammenarbeit verstärken.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zuwanderung hat das gleiche Niveau wie vor der Coronakrise erreicht.
- Deshalb wollen die Staaten entlang der Balkanroute ihre Zusammenarbeit wieder verstärken.
- Über eine Plattform soll zwischen der EU und den betroffenen Ländern verhandelt werden.
Angesichts erneut steigender Migranten-Zahlen wollen die Staaten entlang der Balkanroute ihre Zusammenarbeit zur Bekämpfung illegaler Zuwanderung wieder verstärken. Das ist das Ergebnis einer Konferenz von Vertretern aus rund 20 Staaten in Wien.
Über eine neue Plattform sollen die Massnahmen der EU und den Ländern des Westbalkans koordiniert werden. Dies sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer am Donnerstag.
Gleiches Niveau an Zuwanderung wie vor der Coronakrise
Dabei werde es neben dem Grenzschutz auch um Möglichkeiten einer Rückführung von Menschen ohne Bleiberecht und um schnellere Asylverfahren gehen.
In Deutschland habe mit etwa 300 bis 400 Zuwanderern pro Tag die Migration wieder das Niveau vor der Coronakrise erreicht.
Darauf wies der deutsche Innenminister Horst Seehofer. Es sei davon auszugehen, dass der Trend anhalte. Die Plattform solle auch eine Art Frühwarnsystem sein.
1250 irreguläre Grenzübertritte im Mai
Über das östliche Mittelmeer – also über die Türkei und Griechenland – wurden im Mai 1250 irreguläre Grenzübertritte festgestellt. Dies waren achtmal so viele wie im April. Dies ist den Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex vom Juni zu entnehmen.

Seehofer betonte die Bedeutung der geplanten neuen EU-Asylpolitik. Deutschland wolle die für September erwarteten Vorschläge der EU-Kommission vorantreiben. Der für Migration zuständige EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas erklärte, die EU habe die Lehren aus der Migrationskrise 2015 gezogen. «Europa darf kein zweites Mal scheitern.»