Zeichen der Annäherung: Meloni empfängt Macron in Rom
Frankreichs Präsident Macron und Italiens Premierministerin Meloni sind nicht als enge Freunde bekannt. Macron schaut nun persönlich in Rom vorbei, um in Ruhe zu reden. Worum geht es dabei?

Mit einem festen Händedruck hat Italiens Premierministerin Giorgia Meloni Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Rom empfangen – ein Treffen, das viele als Zeichen diplomatischer Annäherung werteten.
Aus Paris hiess es zum Besuch, Macron wolle sichergehen, dass Meloni und er gemeinsam voranschreiten könnten. Es gebe einige Punkte, die es zu klären gelte, besonders mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine. Angaben dazu, wie die Gespräche dann tatsächlich verliefen, machten beide Seiten zunächst nicht.
Politisches Tauwetter, aber die Spannungen bleiben
Das Treffen im italienischen Regierungssitz Palazzo Chigi galt als diplomatischer Neustart zwischen Paris und Rom – auch wenn beide Seiten betonten, es habe nie eine Eiszeit gegeben. Man habe viele Gemeinsamkeiten, aber auch Differenzen, sagte die Parteivorsitzende der rechten Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) vergangene Woche.
Wichtig sei, dass man spreche, auch bei Meinungsverschiedenheiten. Aus dem Élysée-Palast hiess es mehrfach, Italien sei ein wichtiger Partner. Meloni werde keinesfalls geächtet.
Das Verhältnis der beiden wirkte zuletzt dennoch angespannt. In Rom sorgte Macrons Kiew-Reise mit Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premierminister Keir Starmer für Verstimmung – Meloni war nicht dabei.
Auch bei der von Macron angestossenen «Koalition der Willigen» zur Unterstützung der Ukraine nach einem Waffenstillstand gehen die Positionen auseinander: Italien lehnt eine Entsendung von Truppen strikt ab.
Auch in der Haltung zum amerikanischen Präsident Donald Trump unterscheiden sich die Strategien der beiden Regierungschefs: Rom setzt auf Nähe und Vermittlung, Paris auf europäische Eigenständigkeit.