Zehntausende bei Klima-Demo in Glasgow erwartet – Thunberg redet
Zeitgleich zur Weltklimakonferenz ist in Glasgow eine Grossdemonstration für mehr Klimaschutz geplant. Zehntausende Aktivisten werden erwartet.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit einer Woche ist die Weltklimakonferenz in vollem Gange.
- Für heute, Freitag, ist zudem in Glasgow eine Demonstration für mehr Klimaschutz geplant.
- Viele prominente Klimaaktivisten wie Greta Thunberg werden vor Ort erwartet.
Knapp eine Woche nach dem Beginn der Weltklimakonferenz werden am Freitag in Glasgow (12.00 Uhr MEZ) zehntausende Menschen zu einer Grossdemonstration für mehr Klimaschutz erwartet.
Zu Beginn ist ein Marsch durch die Innenstadt geplant. Am Nachmittag soll dann unter anderem Greta Thunberg auf dem George Square eine Rede halten.
Abkommen sind «nicht genug»
Vanessa Nakate, Aktivistin für Klimagerechtigkeit aus Uganda, erklärte, zwar hätten die Staats- und Regierungschefs diese Woche einige Abkommen unterzeichnet. «Aber wir wissen, dass das nicht genug ist.» Proteste wie diese übten einen enormen Druck auf die Machthabenden aus.

Am Samstag folgt gleich die nächste Demonstration in Glasgow. Nach den Erwartungen der Organisatoren soll diese sogar mehr als 100 000 Menschen anlocken. Auch hier reden Thunberg, Nakate und der schottische Rapper Loki.
Globaler Aktionstag
Mit dabei sind auch unter anderem Landwirte, Gewerkschaften, religiöse Gruppen, antirassistische Aktivisten, indigene Gruppen und lokale Gemeindegruppen, wie es hiess. Der Protest ist Teil eines globalen Aktionstags. Nach Schätzungen der Organisatoren wird dieser Hunderttausende in mehr als 200 Städten weltweit auf die Strasse bringen wird.
Bereits in den vergangenen Tagen gab es rund um das Konferenzgelände in Glasgow viel kreativen Protest: Aktivisten der Gruppe Ocean Rebellion demonstrierten besispielsweise am Donnerstag als überlebensgrosse, blutige Fische gegen die Verschmutzung der Weltmeere. Daneben wurde mit riesigen Pokémon-Figuren ein schnelles Ende der Kohleverstromung in Japan gefordert. Zuvor hatten sich einige Demonstranten auch als Boris Johnson, Wladimir Putin, Angela Merkel und andere Staatenlenker verkleidet. So spielten sie dann im Stil der Netflix-Serie «Squid Game» ein tödliches Spiel mit dem Planeten.
Greta Thunberg kritisiert Weltklimakonferenz
Auch Greta Thunberg hat bereits an mehreren Protesten und Veranstaltungen während des Gipfels teilgenommen. Sie hat sich wiederholt kritisch geäussert, dass Stimmen aus dem besonders vom Klimawandel betroffenen globalen Süden zu wenig gehört würden.
«Das ist keine Klimakonferenz mehr», twitterte sie am Donnerstag. «Das ist ein Greenwashing-Festival des globalen Nordens.» Durch den unterschiedlichen Zugang zu Corona-Impfstoffen sowie Reisebeschränkungen und Visaregeln war vielen Interessierten eine Reise nach Glasgow unmöglich.

In Schottland diskutieren 200 Staaten, wie das Ziel erreicht werden kann, die Erderwärmung auf noch erträgliche 1,5 Grad zu begrenzen.
Laut den Staaten steuert die Welt mit den derzeitigen Plänen jedoch auf 2,7 Grad zu. Dies würde aber katastrophale Folgen mit sich ziehen. Geplantes Ende der Konferenz ist der 12. November.