Mit der Erholung von der Corona-Pandemie steigen auch die Emissionen wieder an. Das Vorkrisenniveau ist schon fast wieder erreicht.
Fabriken in Shanghai
Fabriken in Shanghai - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • China ist für über 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.
  • Das Land verzeichnet wegen der schnellen Pandemie-Erholung einen starken Anstieg.
  • Weltweit ist schon fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht.

Die für den Klimawandel hauptverantwortlichen weltweiten CO2-Emissionen werden in diesem Jahr wieder annähernd das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreichen.

Das geht aus dem Klimabericht des Forschungsprojekts Global Carbon Projekt 2021 hervor, der am Donnerstag anlässlich der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow veröffentlicht wird. China, das sich schneller von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erholte als der Rest der Welt, war demnach 2020 für 31 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.

Wenn sich die diesjährigen Trends fortsetzten, sei ein weiterer Anstieg der weltweiten Emissionen im Jahr 2022 nicht auszuschliessen, erklärten die Forscher. Dies gelte vor allem, wenn der Strassenverkehr und der Luftverkehr auf ihr früheres Niveau zurückkehrten und der Kohleverbrauch stabil bleibe. Verantwortlich für den starken Anstieg der CO2-Emissionen in China seien die Energiebranche und die Industrie.

Corona sorgte für geringere Emissionen

Weltweit gingen die CO2-Emissionen aus fossilen Energien wegen der Corona-Massnahmen im Jahr 2020 um 5,4 Prozent zurück. Für dieses Jahr prognostiziert der neue Bericht jedoch einen Anstieg um 4,9 Prozent. Die Emissionen aus der Kohlenutzung werden den Prognosen zufolge im Jahr 2021 über dem Niveau von 2019, aber immer noch unter dem Höchststand von 2014 liegen.

Die Emissionen aus der Nutzung von Erdgas werden 2021 voraussichtlich ebenfalls über das Niveau von 2019 ansteigen, womit sich der seit mindestens 60 Jahren anhaltende Aufwärtstrend fortsetze. Nur die CO2-Emissionen aus Erdöl bleiben 2021 deutlich unter dem Niveau von 2019.

Pandemie beschleunigt Übergang zu erneuerbaren Energien

«Der schnelle Anstieg der Emissionen durch die Erholung der Wirtschaft von der Pandemie erhöht die Notwendigkeit sofortigen Handelns gegen den Klimawandel», erklärte Pierre Friedlingstein vom Global Systems Institute in Exeter. Er leitete die Studie, an der auch Wissenschaftler der Universität East Anglia, Cicero und der Universität Stanford beteiligt waren.

Die Investitionen in grüne Wirtschaft in den Konjunkturprogrammen einiger Länder reichten demnach bisher nicht aus, um die Trendwende zu schaffen. Allerdings scheine der Einbruch der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie den Übergang zu erneuerbaren Energien beschleunigt zu haben.

China seit Jahren für über einen Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich

Für die EU prognostiziert das Global Carbon Projekt im Jahr 2021 einen Anstieg der Treibhausgasemissionen um 7,6 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Emissionen wären dann 4,2 Prozent niedriger als 2019. In Deutschland lagen die Emissionen im Jahr 2020 um 9,7 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Die Emissionen der USA werden dem Bericht zufolge in diesem Jahr um 7,6 Prozent gegenüber 2020 steigen, dabei aber 3,7 Prozent unter dem Stand von 2019 bleiben. Die USA waren 2020 für 14 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich.

In Indien werden die Emissionen gegenüber 2020 um 12,6 Prozent steigen und 4,4 Prozent über dem Stand von 2019 liegen. Der Subkontinent ist in diesem Jahr für sieben Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Die Volksrepublik China ist bereits seit 2007 für ein Viertel der globalen CO2-Emissionen verantwortlich.

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