Nach der Explosion auf einem Grossmarkt in der armenischen Hauptstadt Eriwan ist die Zahl der Todesopfer auf sechs gestiegen.
Unglücksort in Eriwan
Unglücksort in Eriwan - AFP

Insgesamt seien sechs Leichen aus den Trümmern geborgen worden, sagte Katastrophenschutzminister Armen Pambuchtschjan am Montag. Mehr als 60 Menschen seien verletzt worden, 15 weitere würden noch vermisst. Die Explosionsursache war zunächst weiter unklar. Die Behörden gehen nach eigenen Angaben nicht von einem Anschlag aus.

«Nach Einschätzung des Ministeriums war es mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit kein Anschlag», sagte Pambuchtschjan. Ihm zufolge war zunächst ein Feuer ausgebrochen, anschliessend sei es zu der heftigen Explosion gekommen.

Die Explosion hatte sich am frühen Sonntagnachmittag auf dem Grossmarkt von Surmalu ereignet, der sonntags in der Regel sehr gut besucht ist. Ein Gebäude stürzte ein. Am Unglücksort waren Pambuchtschjan zufolge am Montag weiter mehrere kleine Brände aktiv, Rauch stieg über den Trümmern auf. Mehr als 350 Einsatzkräfte waren vor Ort im Einsatz.

Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, die Explosion habe sich an einem Ort ereignet, an dem Feuerwerkskörper gelagert worden seien. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen «Verstosses gegen die Vorschriften für die Lagerung leicht entzündlicher Produkte» und «Verstosses gegen die Brandschutzvorschriften» ein, die «durch Fahrlässigkeit» zum Tod mehrerer Menschen geführt hätten.

Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan reiste am Montagmorgen nach Angaben seiner Pressestelle an den Unglücksort.

Die Explosion in der Hauptstadt traf Armenien in schwierigen Zeiten. Das kleine Kaukasusland mit seinen rund drei Millionen Einwohnern hat sich noch nicht von dem 2020 ausgetragenen Krieg mit dem Nachbarland Aserbaidschan erholt, der mit einer schweren Niederlage für Armenien endete. Ausserdem steckt das Land in einer schweren politischen Krise.

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