Die Zahl der Infektionen mit Affenpocken steigt – verharrt aber auf niedrigem Niveau. In der Schweiz wurde der letzte Fall Anfang Dezember registriert.
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Der Impfstoff gegen Affenpocken von Bavarian Nordic. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Von Anfang 2022 bis 30. Januar 2023 wurden weltweit 85'449 Affenpocken-Fälle gemeldet.
  • Zuletzt sind die gemeldeten Fälle angestiegen, verharren aber auf niedrigem Niveau.
  • Am 9. Februar tagt der WHO-Notfallauschuss zum vierten Mal.

Die Zahl der weltweit gemeldeten Affenpockennachweise ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwar gestiegen, verharrt aber auf niedrigem Niveau. In der Woche vom 23. bis 29. Januar seien 403 Fälle gemeldet worden, ein Anstieg von 37 Prozent, berichtete die WHO am Freitag in Genf.

Insgesamt wurden der WHO von Anfang 2022 bis zum 30. Januar 2023 weltweit 85'449 Infektionen und 89 Todesfälle gemeldet.

Einen besonders grossen Anstieg verzeichnete in der Woche 23. bis 29. Januar die WHO-Europaregion, die bis nach Turkmenistan reicht und 53 Länder umfasst.

Letzte Ansteckung in der Schweiz im Dezember registriert

Dort wurden 24 bestätigte Fälle gemeldet, was einem Anstieg von 85 Prozent entspricht. In absoluten Zahlen wurden aus Afrika die meisten Fälle gemeldet, 88, etwa so viele wie in der Woche davor.

In der Schweiz registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die letzte Ansteckung in der ersten Dezemberwoche 2022. Insgesamt gab es bisher 551 bestätigte Fälle von Affenpocken. Für die Gesamtbevölkerung geht das BAG von einem «geringen Risiko» aus.

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Affenpockenviren unter dem Mikroskop - Centers for Disease Control and Prevention/AFP/Archiv

Auch Impfungen gegen Affenpocken führte die Schweiz deutlich weniger durch als ursprünglich angenommen.

Per 23. Januar 2023 wurden in der Schweiz 8362 Impfdosen verabreicht. Entsprechende Informationen von Nau.ch bestätigte das BAG gegenüber Keystone-SDA.

Da mehrere Kantone die Zahlen nur sporadisch oder gar nicht an den Bund weiterleiten, schätzt das BAG die tatsächliche Zahl verabreichter Impfdosen auf 9000 bis 10'000. Ursprünglich hatte das BAG mit rund 20'000 Impfwilligen gerechnet.

WHO-Notfallausschuss tagt zum vierten Mal

«Ein Teil der Personen, die für die Impfung in Frage kommen, wird vermutlich keine Impfung mehr wollen, da das Virus in der Risikopopulation nicht mehr zirkuliert», begründete das BAG diese Diskrepanz. Andere hätten die Krankheit bereits durchgemacht und deshalb keinen Bedarf mehr für die Impfung.

Am 9. Februar tagt der WHO-Notfallauschuss zu Affenpocken zum vierten Mal. Er besteht aus unabhängigen Expertinnen und Expertinnen, die die WHO beraten und empfehlen, ob der Ausbruch weiter als internationaler Gesundheitsnotstand gelten sollte.

Die Ausrufung eines Notstands – der etwa auch für die Corona-Pandemie gilt – ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Er gilt für Affenpocken seit Juli 2022.

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