Wohnungseinbrüche in Deutschland wegen Homeoffice auf Rekordtief
In Deutschland wurden 2020 85'000 Wohnungseinbrüche registriert – rund 10'000 weniger als im Vorjahr. Der Grund ist vor allem das Homeoffice.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Einbrüche in Deutschland ist auf ein historisches Tief gesunken.
- Die Versicherer zählten 2020 rund 85'000 Einbrüche – rund 10'000 Weniger als im Vorjahr.
- Der Grund für den Rückgang ist vor allem die Homeoffice-Arbeit.
Die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche ist in Deutschland vor allem wegen mehr Homeoffice-Arbeit auf ein historisches Tief gesunken. Die deutschen Versicherer zählten 2020 rund 85'000 Einbrüche und damit etwa 10'000 weniger als im Jahr zuvor, wie der Branchenverband GDV am Donnerstag mitteilte.
Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der Statistik 1998. «Der Rückgang der Einbruchzahlen liegt vor allem daran, dass die Menschen wegen der Coronapandemie viel Zeit zu Hause verbracht haben.» Dies sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. «Einbrechern fehlte somit oft die Gelegenheit für ihre Tat.»
Auch Schadenhöhe stark gesunken
Mit den sinkenden Einbruchzahlen hat sich die Schadenhöhe um 70 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro verringert. Der Schadendurchschnitt sank um 300 Euro oder knapp zehn Prozent auf 2750 Euro. Die Einbruchzahlen gingen laut GDV seit 2015 kontinuierlich zurück, die Folgen der Corona-Krise beschleunigten diesen Trend nun.

«Wir sehen aber seit Jahren, dass viele Haus- und Wohnungsbesitzer in bessere Sicherheitstechnik investieren», sagte Asmussen. Das zahle sich aus. Eingebrochen werde meist über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- oder Fenstertüren. Denn einfache Fenster und Türen liessen sich in wenigen Sekunden aufhebeln. Sie seien besondere Schwachstellen am Haus und müssten deshalb besonders gesichert werden.
Sicherheitstechnik lohne sich, betonte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): «Nahezu jeder zweite Einbruch scheitert, weil die Täter nicht schnell genug ins Haus kommen.»