Russlands Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin reagiert vehement auf die Sanktionen des Westens. Er versetzt seine Abschreckungswaffen in Alarmbereitschaft.
Wladimir Wladimirowitsch Putin
Der russische Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin führt aktuell einen Krieg mit der Ukraine. Viele Länder – darunter auch die Schweiz – sorgen sich deshalb um ihre Energieversorgung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin ordnet für seine Abschreckungswaffen Alarmbereitschaft an.
  • Damit reagiert der russische Präsident auf die vom Westen verhängten Sanktionen.
  • Explizit von Atomwaffen spricht Putin jedoch nicht.

Eine Entscheidung des Präsidenten Russlands löst vielerorts Empörung aus: Wladimir Wladimirowitsch Putin ordnet Alarmbereitschaft für die Abschreckungswaffen an.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat während des Ukraine-Krieges angewiesen, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft versetzen zu lassen.

Putin nannte als Grund die historisch scharfen Sanktionen der Nato-Staaten gegen Russland. Er sprach in einem vom Kreml am Sonntag verbreiteten Video von Abschreckungswaffen, aber nicht explizit von Atomwaffen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nannte den Befehl «unverantwortlich».

Wladimir Wladimirowitsch Putin kritisiert «aggressive Äusserungen»

Putin kritisierte die Nato scharf. «Die Spitzenpersönlichkeiten der führenden Nato-Staaten lassen aggressive Äusserungen gegen unser Land zu», sagte der Kremlchef. «Deshalb befehle ich dem Verteidigungsminister und dem Chef des Generalstabs: Die Streitkräfte der Abschreckung der russischen Armee sollen in ein besonderes Regime der Alarmbereitschaft versetzt werden.»

Der russische Präsident sagte ausserdem: «Sie sehen, dass die westlichen Länder nicht nur unfreundliche Handlungen gegen unser Land unternehmen. Im wirtschaftlichen Bereich – ich meine die illegitimen Sanktionen, über die alle gut Bescheid wissen.»

Putin bediene sich «gefährlicher Rhetorik», kritisierte Nato-Generalsekretär Stoltenberg im Gespräch mit dem TV-Sender CNN. «Das ist ein Verhalten, das unverantwortlich ist.» Die Ankündigung unterstreiche den Ernst der gegenwärtigen Situation.

Russland eine der «mächtigsten Nuklearmächte»

Putin hatte am Donnerstag in seiner Erklärung zum Beginn des Einmarsches in die Ukraine vor Aggressionen gegen Russland gewarnt. Er drohte mit den härtesten Konsequenzen und betonte, Russland sei heute eine «der mächtigsten Nuklearmächte der Welt». Wladimir Wladimirowitsch Putin hatte am 19. Februar auch eine grossangelegte Übung der nuklearen Streitkräfte abgehalten, dabei kamen Waffen ohne Atomsprengköpfe zum Einsatz.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri teilte nach Putins Rede mit: Es rechne nicht damit, dass der Ukraine-Krieg zum Einsatz von nuklearen Waffen führen wird. Sipri-Direktor Dan Smith sagte der Deutschen Presse-Agentur in Skandinavien: «Ich glaube nicht, dass ein Atomkrieg eine wahrscheinliche Folge dieser Krise ist.»

«Wenn Atomwaffen existieren, dann gibt es aber leider natürlich immer diese kleine Möglichkeit. Und das wäre katastrophal.» Geschichtlich betrachtet habe es seit dem Koreakrieg Anfang der 1950er Jahre keine gefährlichere Situation gegeben, sagte Smith.

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