Wirtschaftsweise: 15 Prozent Zölle sind ungeheure Belastung

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Deutschland,

Zölle von 15 Prozent könnten die deutsche Wirtschaft erheblich belasten, warnt «Wirtschaftsweise» Ulrike Malmendier.

Ulrike Malmendier
Zölle in Höhe von 15 Prozent seien eine «ungeheure Belastung für die Wirtschaft, nicht nur hier, sondern auch in den USA», sagte Ulrike Malmendier. (Archivbild) - dpa

Die «Wirtschaftsweise» Ulrike Malmendier sieht im Zollabkommen zwischen der EU und den USA eine schwere Bürde für Teile der deutschen Wirtschaft. Zölle in Höhe von 15 Prozent seien eine «ungeheure Belastung für die Wirtschaft, nicht nur hier, sondern auch in den USA», sagte Malmendier im ARD-«Morgenmagazin». In den Jahren und Jahrzehnten zuvor habe ein Satz von ungefähr einem Prozent gegolten, sagte Malmendier weiter.

«Im Vergleich dazu ist das schon ein Drama». Laut Malmendier, die in Kalifornien lehrt, könnten die Auswirkungen vor allem für einzelne Firmen und Branchen erheblich sein. Was es für die Gesamtwirtschaft bedeutet, sei hingegen schwer abzuschätzen.

Viele Länder hätten wegen der Zölle einen schlechteren Zugang zum US-Markt und müssten ihre Güter anderswo anbieten, etwa in der EU. Das könnte sich hierzulande sogar positiv auf die Inflation auswirken.

Auswirkungen des Abkommens

Die EU und USA hatten sich zuvor auf eine Grundsatzvereinbarung im Zollstreits geeinigt. Sie sieht für die Mehrheit der Importe einen Zollsatz von 15 Prozent vor. Hinzu kommen unter anderem Vereinbarungen für Investitionen und Energieimporte.

Die Handelsexpertin Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) sagte, die EU-Kommission habe US-Präsident Donald Trump «eine Art Waffenstillstand» abgerungen. «Reizthemen wie europäische Dienstleistungssteuern, Digitalregulierung und Künstliche Intelligenz wurden vertagt. Davon profitieren jetzt vor allem deutsche Unternehmen», sagte von Daniels der Deutschen Presse-Agentur.

«Der Deal verschafft der EU wichtige Zeit, die sie nutzen sollte, um Abhängigkeiten zu reduzieren und sich auf weitere Konflikte mit Trump und auch mit China vorzubereiten und besser über ihre Ziele und Prioritäten abzustimmen.»

Kommentare

User #1286 (nicht angemeldet)

LOL. Gestern noch von der Leyen gelobt, heute die Ernüchterung. Mimimi Kontinent, dieses EU.

User #6317 (nicht angemeldet)

Das geht gegen die EU Prinzipien der Globalen herstellung und Inland last Ideologie. Warum soll man die lokale Wirtschaft fördern, wenn man die Schuhe auch einfach in Albanien herstellen kann? Das gleiche gilt für Autos. Warum soll VW in Amerika Autos bauen, wie tesla in Deutschland? Macht aus der VW Logik keinen Sinn.

Weiterlesen

Trump Schottland
37 Interaktionen
Zoll-Showdown
Ferien
9 Interaktionen
Ferien

MEHR IN NEWS

Frauen-EM Zuschauerrekord
Neuer Rekord
Jennifer Lopez
3 Interaktionen
«Unterwäsche»
Wetter Regen
Feuchtwetter
Humanitäre Hilfsgüter
Hilfe aus der Luft

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Feuer
1 Interaktionen
Ermittlung
Euro-Scheine
3 Interaktionen
Defizite
Neckarsulm
8 Interaktionen
-37,5 Prozent
Richard Lutz Zugunglück
4 Interaktionen
Zug-Tragödie