Wattenmeer: Zahl der Kegelrobben nimmt weiter zu
Immer mehr Kegelrobben leben im Wattenmeer. Laut Zählungen werden es jedes Jahr rund 10 Prozent mehr. Die meisten Tiere leben in den Niederlanden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Kegelrobben im Wattenmeer nimmt seit Jahren kontinuierlich zu.
- Zuletzt lebten dort mehr als 12'000 ausgewachsene Tiere und über 3000 Jungtiere.
- Noch vor 100 Jahren waren die Raubtiere in Deutschland nahezu ausgerottet.
Die Kegelrobben fühlen sich im Wattenmeer sichtlich wohl. In den vergangenen fünf Jahren ist ihre Zahl im Durchschnitt jedes Jahr um zehn Prozent gestiegen.
Das geht aus Zählungen hervor, die das Wattenmeersekretariat in Wilhelmshafen vornimmt. Dort werden die Zahlen aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden zusammengeführt und ausgewertet.
Die Zahl der neugeborenen Kegelrobben stieg im selben Zeitraum um jährlich zwölf Prozent pro Jahr. Die Tiere finden im Wattenmeer genug Nahrung und Ruheplätze auf Sandbänken, sagte Jessica Schop, Hauptautorin des Zählberichts, laut «NDR».
Mehr als 12'000 ausgewachsene Kegelrobben leben im Wattenmeer
Im Zählzeitraum 2024/25 wurden 12'064 ausgewachsene Kegelrobben und 3051 neugeborene Tiere erfasst. Beide Werte stellen neue Höchststände seit Beginn der gemeinsamen Zählungen im Jahr 2008 dar.

Die Bestände entwickeln sich regional jedoch sehr unterschiedlich. Und die meisten Kegelrobben leben den Zählungen zufolge in den Niederlanden: mit 8600 Tieren rund 71 Prozent des Bestandes.
Die Zahlen sind erfreulich. Vor 100 Jahren waren die laut «NDR» grössten Raubtiere Deutschlands in dem Bereich fast ausgerottet. Inzwischen finden sie im Wattenmeer einen wichtigen Lebensraum.
Die Seehunde bereiten hingegen Sorge
Während die Kegelrobben weiter zunehmen, sinkt die Zahl der Seehunde trotz vieler Neugeborener. «Wir wissen nicht genau, wohin die Jungtiere verschwinden», sagt Ursula Siebert von der Tierärztlichen Hochschule Hannover dem «NDR».
Experten vermuten, dass schädliche Umwelteinflüsse besonders bestimmte Altersklassen treffen. Auch ausgerechnet die Kegelrobben würden Seehunde jagen.