Spielplatz-Zoff: «An Sonnenschirmen wurden Klimmzüge gemacht»
Der Spielplatz Surbaum in Reinach BL sorgt für Streit. Es sei zu laut. Andere finden das überhaupt nicht. Nau.ch hat mit betroffenen Anwohnern gesprochen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Anwohner wollen den Spielplatz in Reinach auch am Wochenende geschlossen sehen.
- Eltern möchten den Spielplatz mit ihren Kindern uneingeschränkt nutzen.
- Gemeinde und Betroffene treffen sich zum runden Tisch mit Mediator.
Die Emotionen gehen hoch in Reinach BL. Grund: Der Spielplatz beim Schulhaus Surbaum.
Den Anwohnern ist das Treiben auf dem Spielplatz zu laut. Bei der Gemeinde sind erste Lärmbeschwerden eingegangen.
Sperrung an Sonn- und Feiertagen – reicht das?
Entschieden wurde nun, den Spielplatz an Sonn- und Feiertagen zu sperren. Das geht manchen nicht weit genug: Sie wollen gar, dass der Spielplatz das ganze Wochenende geschlossen wird.
Anderen Einwohnern liegt der Spielplatz am Herzen. Sie machen sich dafür stark, dass ihn die Kinder und Jugendlichen ohne Einschränkungen nutzen sollen.
Nau.ch hat sich vor dem Termin in Reinach umgehört und den Puls der Bevölkerung gefühlt.
«Wir wurden Zeuge von Vandalismus», sagt eine Anwohnerin. Sie habe gesehen, wie Velos herumgeschmissen oder an einem Sonnenschirm Klimmzüge gemacht wurden.
Beklagt werden Lärm und Vandalen
Sie sei sehr froh, dass durch das Verweilverbot die Vandalenakte ein Ende gefunden hätten.
Eine andere Anwohnerin beklagt sich über Kinder, die Fussball spielen. «Sie holen in unserem Garten den Ball, machen mir Pflanzen und Solarlampen kaputt.»
Es seien nicht nur Kinder, auch viele junge Erwachsene hielten sich auf dem Spiel- und Fussballplatz auf. Und: «Der Lärm ist das Schlimme», sagt die Frau.
Weniger Verständnis für die Klagen haben die Eltern, die am Wochenende gerne mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen würden.
«Spielplätze sind doch eigentlich zum Verweilen da», sagt eine junge Mutter. «Sehr schade, dass man ihn am Wochenende und an Feiertagen nicht mehr nutzen kann.»
Neben Schulhaus «gehört Lärm nun mal dazu»
Schliesslich wohnten die Anwohner ja direkt neben dem Schulhaus. «Da gehört der Lärm der Kinder nun halt mal dazu.»
Auch Tom hat für die Klagen nur beschränkt Verständnis. «Dass man gewisse Ruhezeiten einhält, leuchtet mir ein», sagt der 40-Jährige.
Man solle die Regeln aber nicht übertrieben genau einhalten und den Spielplatz auch am Wochenende öffnen. «Schliesslich soll es ein Mit- und kein Gegeneinander sein.»

Am heutigen Mittwochabend trifft man sich in Reinach auf Einladung der Gemeinde zu einem runden Tisch. Ein externer Mediator soll schlichten.
Gut möglich, dass dann ein Kompromiss gefunden wird. Für Emotionen und dicke Luft dürfte der Spielplatz aber weiterhin sorgen.