Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Anfang Mai den Corona-Notstand für beendet erklärt. In Genf wurde über zwei grosse Projekte verhandelt.
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Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weltgesundheitsorganisation hat Anfang Mai den Corona-Notstand für beendet erklärt.
  • Über drei Jahre hatte der Notstand gedauert.
  • In Genf wurde über die Zukunft der Gesundheitsorganisation verhandelt.

Anfang Mai hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Corona-Notstand, der über drei Jahre gedauert hat, für beendet erklärt. In Genf wurde an der Jahresversammlung über zwei Projekte der WHO verhandelt.

Wie «NZZ» berichtet, zeigt sich die Organisation im Vergleich zu 2020 jetzt stärker. Olaf Wientzek, der das Genfer Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung leitet, sagt dazu: «Die Pandemie hat ein Fenster der Gelegenheit geöffnet. Denn die Mitgliedstaaten haben erkannt, welche Folgekosten entstehen, wenn der WHO keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.»

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WHO hat den Corona-Notstand, der über drei Jahre gedauert hat, für beendet erklärt. Foto: Federico Gambarini/dpa - sda - Keystone/dpa/Federico Gambarini

Die Mitgliedstaaten beschlossen sich noch 2022 einer besseren Finanzierung der WHO. Nun billigten sie an der Weltgesundheitsversammlung in Genf das Budget. Für die Periode 2024/25 soll dieser rund 6,8 Milliarden Dollar (gut 6 Milliarden Franken) betragen.

Doch die Aufstockung der Gelder ist auch an Bedingungen geknüpft. Demnach muss die Organisation einen Weg finden, um transparenter und effizienter zu werden. Ansonsten können die Staaten höhere Zahlungen verweigern.

Mitarbeitern der WHO wird sexuelle Misshandlung vorgeworfen

Im vergangenen Jahr hat die Organisation den Forscher Peter Ben Embarek entlassen. Er leitete die Mission, die 2021 in Wuhan den Ursprung des Virus untersuchte. Ihm wird «sexuelles Fehlverhalten» vorgeworfen, was erst vor Kurzem bekannt wurde.

Wie die «NZZ» weiter berichtet, werden auch weitere WHO-Mitarbeiter beschuldigt, in Kongo Frauen sexuell misshandelt zu haben. Dies soll sich während des Ebola-Ausbruchs von 2018 bis 2020 ereignet haben. Seit März gilt deshalb ein überarbeitetes Regelwerk zur Prävention und zum Umgang mit Übergriffen.

Verhandlungen zu Pandemievertrag

Nichtsdestotrotz wollen sich die Mitgliedstaaten auf rechtlich bindende Regeln für den Umgang mit zukünftigen Pandemien einigen. Bis zum Mai nächsten Jahres soll ein sogenannter Pandemievertrag abgeschlossen werden.

Noch ist unklar, wie der Vertrag aussehen könnte und wie weitreichend die Befugnisse der WHO wegfallen werden. Doch wie aus dem Bericht der Tageszeitung hervorgeht: Im Falle, dass der Vertrag eine Übertragung der Machtbefugnisse an die WHO vorsieht, könnten einige Staaten die Zustimmung verweigern.

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