Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax für dringende Fälle die Zulassung erteilt.
Covid-Erreger und Impfstoff
Covid-Erreger und Impfstoff - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vakzin von US-Hersteller basiert auf gentechnisch hergestellten Virusbestandteilen.

Der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid wurde für Impfungen ab 18 Jahren empfohlen, wie eine WHO-Expertengruppe beschloss. Nach einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hatte das Vakzin am Montag bereits eine bedingte Marktzulassung von der EU-Kommission erhalten.

Mit dem Novavax-Impfstoff steht nun ein proteinbasierter Corona-Impfstoff zur Verfügung - eine seit langem bekannte und genutzte Methode. Daher könnte der Impfstoff auch für Menschen interessant sein, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben. Das Verfahren für den Novavax-Impfstoff wird seit Jahrzehnten bei Vakzinen gegen Hepatits B und Keuchhusten eingesetzt.

Nuvaxovid erwies sich nach Angaben der WHO in zwei grösseren klinischen Studien in Grossbritannien sowie in den USA und Mexiko als zu 90 Prozent effizient. An diesen Studien hatten mehr als 45.000 Menschen teilgenommen.

Der Novavax-Impfstoff, der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird, enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen gentechnisch hergestellt und im Labor in Insektenzellen vermehrt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein.

Bislang waren in der EU bereits die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die Vektorimpfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson auf dem Markt.

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