Flüchtlinge und Migranten werden bei Gesundheitsfragen benachteiligt. Bildung, Einkommen und viele weitere Faktoren führen zu schlechtere Gesundheit.
WHO
Flüchtlinge im Grenzdurchgangslager Friedland (Archivbild). - Swen Pförtner/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung sind Flüchtlinge und Migranten benachteiligt.
  • Vor allem beim Thema Gesundheit wird der Unterschied deutlich spürbar.
  • Systematische Probleme erschweren diesen Gruppen einen Zugang zu medizinischer Versorgung.

Beim Thema Gesundheit gibt es grosse Unterschiede zwischen Flüchtlingen und Migranten und der einheimischen Bevölkerung. Neben sprachlichen oder rechtlichen Barrieren spielen weitere Faktoren ein Rolle.

Flüchtlinge und Migranten sind weltweit im Durchschnitt bei schlechterer Gesundheit als die einheimische Bevölkerung. Das liege nicht daran, dass sie von Natur aus kränker seien als die Menschen in ihrer neuen Umgebung. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Vielmehr würden sie schlechter versorgt.

Neben sprachlichen, kulturellen oder rechtlichen Barrieren noch kämen bei diesen Menschen auch andere Faktoren hinzu, die allgemein die Gesundheit beeinflussen. Dazu gehörten unter anderem Bildung, Einkommen oder Wohnraum.

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Flüchtlinge vor Abreise nach Deutschland in Moldau. - AFP

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus spricht von rund eine Milliarde Migranten weltweit. Dazu zählen alle Menschen, die ihren angestammten Wohnort verlassen haben und woanders leben. Ob im eigenen oder einem anderen Land spielt keine Rolle.

Migranten gehörten zu den Gesellschaftsgruppen, die am meisten vernachlässigt werden. Das schreibt die WHO nach Auswertung einer Meta-Analyse mit 17 Millionen Teilnehmern aus 16 Ländern. Sie gingen seltener zum Arzt und hätten öfter arbeitsbedingte Verletzungen.

Grösseren Risiken beim Job ausgesetzt

Eine bedeutende Zahl der schätzungsweise 169 Millionen internationalen Migranten seien in schmutzigen, gefährlichen und anstrengenden Jobs beschäftigt. Sie seien einem grösseren Risiko von Arbeitsunfällen oder durch die Arbeit verursachten Gesundheitsproblemen ausgesetzt als die einheimische Bevölkerung.

Die WHO ruft Gastländer von Migranten auf, erstens bessere Angaben über die Gesundheitssituation der Menschen zu sammeln. Zweitens sollen sie mehr investieren, damit sie gut versorgt werden. Sie verweist auf den enormen Beitrag, den Migrantinnen und Migranten während der Corona-Krise in vielen Ländern geleistet hätten. In einigen der reichsten Länder stamme bis zur Hälfte des Gesundheitspersonals aus anderen Ländern.

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