Der autoritäre Präsident Lukaschenko hat wegen angeblichem Mangel an Disziplin die Spitze der Regierung ausgetauscht.
Sergej Rumas, neuer Ministerpräsident von Weissrussland.
Sergej Rumas, neuer Ministerpräsident von Weissrussland. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Weissrussland wurde die Spitze der Regierung ausgetauscht.
  • Es soll an Disziplin gefehlt haben.
  • Lukaschenko ist seit 1994 an der Spitze des Landes.

Weissrusslands autoritärer Präsident Alexander Lukaschenko hat wegen angeblichen Disziplinmangels im Kabinett die Spitze der Regierung ausgetauscht. «In diesem Land hat immer Ordnung geherrscht», sagte er am Samstag in Minsk. Es dürfe «keine verschiedenen Meinungen oder Lesarten beim Kurs der Regierung geben». Zum neuen Ministerpräsidenten ernannte er den Chef der weissrussischen Entwicklungsbank, Sergej Rumas.

Erster Regierungsvize wurde Alexander Turtschin, wie das Präsidialamt mitteilte. Der Staatschef ernannte auch neue Minister für Bauwesen, Industrie, Kommunikation und Wirtschaft.

Der bisherige Ministerpräsident Andrej Kobjak hatte seit 2014 amtiert. Er war der siebte Regierungschef unter Lukaschenko, der die Ex-Sowjetrepublik zwischen Polen und Russland seit 1994 führt.

Schon bei einer Beratung in der Stadt Orscha am Dienstag hatte der Staatschef in einer Wutrede vor laufender Kamera einzelne Minister und örtliche Funktionäre abgekanzelt: Sie befolgten seine Anordnungen nicht, handelten gleichgültig und seien für ihre Posten ungeeignet.

Weissrussland ist mit Russland verbündet und hängt von dessen Öl, Gas und Finanzhilfen ab. Zugleich betont Lukaschenko die Eigenständigkeit seines Landes. Nur mit einer stärkeren Wirtschaft sei die Unabhängigkeit zu sichern, gab er dem neuen Kabinett auf den Weg.

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