In Weissrussland wurden zahlreiche Journalisten festgenommen – sieben von ihnen sitzen immer noch in Untersuchungshaft.
Weissrussische Journalisten protestieren mit vermummten Gesichtern in Minsk gegen Präsident Alexander Lukaschenko.
Weissrussische Journalisten protestieren mit vermummten Gesichtern in Minsk gegen Präsident Alexander Lukaschenko. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sieben weissrussische Journalisten sitzen in Untersuchungshaft.
  • Unter ihnen ist auch ein Mitarbeiter der Deutschen Welle.

In der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik Weissrussland haben die Behörden am Donnerstag noch sieben festgenommene Journalisten in Gewahrsam gehalten. Dazu zählt auch ein Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW), wie aus einer Übersicht des Weissrussischen Journalistenverbandes in Minsk hervorgeht. Weitere Journalisten waren in den zwei Tagen zuvor ebenfalls abgeführt und von Ermittlern befragt worden.

72 Stunden Untersuchungshaft wurden aber nur gegen sieben von ihnen verhängt. Neben dem DW-Mitarbeiter Pawljuk Bykowski sind das vier Journalistinnen des Portals tut.by, eine Reporterin der Agentur Belapan und ein Journalist der Zeitung «Belarusy i rynok». Ermittler werfen ihnen vor, in die Computersysteme der staatlichen Nachrichtenagentur Belta eingedrungen zu sein und Informationen abgeschöpft zu haben.

Die Bundesregierung und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) haben die weissrussischen Behörden zu Zurückhaltung aufgerufen. Die Deutsche Welle protestierte nach eigenen Angaben beim weissrussischen Botschafter in Berlin. Man habe ihn darauf hingewiesen, dass man rechtsstaatliches Vorgehen gegenüber akkreditierten Journalisten erwarte und die unverzügliche Freilassung des Korrespondenten gefordert, hiess es in einer Mitteilung.

Das Land zwischen Polen und Russland wird seit 24 Jahren von Präsident Alexander Lukaschenko mit polizeistaatlichen Mitteln regiert.

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