Die Verhandlungen nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs hätten gestern enden sollen. Von der Leyen und Johnson geben sich nun noch eine Chance.
EU-Austritt des Vereinigten Königreichs
Eine Fahne der Europäischen Union wird während eines Protests im Zuge der Brexit-Handelsgespräche vor dem Victoria Tower des Westminster Palace von einem Demonstranten gehalten. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern hätte im Brexit-Deal ein Entscheid fallen sollen.
  • Wegen guter Aussichten wurden die Gespräche aber verlängert.
  • Über die neue Frist sind bisher keine weiteren Details bekannt.

Eigentlich hätte am Sonntag bereits eine Entscheidung getroffen werden sollen. Doch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Premier Boris Johnson sahen offenbar doch noch eine Chance auf einen Deal. Nach der Verlängerung für die Gespräche über einen Brexit-Handelspakt wachsen die Hoffnungen auf einen Durchbruch.

Irlands Aussenminister Simon Coveney sagte dem irischen Rundfunksender RTÉ am Sonntag, die Unterhändler seien äusserst zurückhaltend. «Das ist ein Zeichen dafür, dass ernsthafte Diskussionen am Laufen sind und keine der beiden Seiten bricht das Vertrauen. Das sehe ich als gutes Zeichen», so der Ire.

Eine letzte Anstrengung nach EU-Austritt des Vereinigten Königreichs

Eine neue Frist wurde zunächst nicht genannt. Ursprünglich hatte am Sonntag die nun endgültige Abbruch-Entscheidung fallen sollen. Doch nach einem kurzen Telefonat zwischen von der Leyen und Johnson verkündeten beide Seiten, dass die Gespräche weitergehen sollen. Konkrete Fortschritte wurden jedoch nicht benannt.

EU-Austritt des Vereinigten Königreichs
Seit Monaten finden Gespräche zu einem Handelsabkommen nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs statt. - POOL/AFP

Trotz der Erschöpfung nach fast einjähriger Verhandlung seien beide der Ansicht, noch eine letzte Anstrengung unternehmen zu wollen. Man habe die Unterhändler beauftragt, die Verhandlungen fortzusetzen.

Fischerei grosser Streitpunkt

Sollte bis spätestens zum 31. Dezember kein Abkommen geschlossen werden, würden Zölle und andere Handelshemmnisse den Handel zwischen Grossbritannien und der EU bedeutend erschweren. Auch in anderen Bereichen dürfte es zu schweren Verwerfungen kommen. Dann läuft die Übergangsphase aus, in der auch nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs bisher weitgehend alles beim Alten blieb.

Gestritten wird vor allem über die Sicherstellung fairer Wettbewerbsbedingungen und den Zugang europäischer Fischer zu britischen Gewässern. Auch über die Instrumente zur Durchsetzung des Abkommens herrscht kein Konsens.

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