Verdacht gegen Weihnachtsmarkt-Todesfahrer wegen Arzt-Tätigkeit
Gegen den Todesfahrer Taleb al-Abdulmohsen im deutschen Magdeburg wird nicht nur wegen des Anschlags, sondern auch wegen seiner Tätigkeit als Arzt ermittelt.

Unabhängig vom Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt im deutschen Magdeburg ermittelt die dortige Staatsanwaltschaft gegen den Todesfahrer Taleb al-Abdulmohsen im Zusammenhang mit dessen ärztlicher Tätigkeit.
Es werde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung geführt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Geprüft wird, inwieweit er ärztliche Sorgfaltspflichten verletzte und dadurch den Tod eines Patienten im April 2024 zu verantworten hat. Das sei unter anderem mit Hilfe eines Gutachters zu klären, so der Sprecher. Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet.
Am 20. Dezember vergangenen Jahres war der 50-Jährige aus Saudi-Arabien nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einem 340 PS starken Mietwagen mit bis zu 48 Kilometern pro Stunde über den Weihnachtsmarkt der nordostdeutschen Stadt gerast. Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg wirft ihm unter anderem sechsfachen Mord und versuchten Mord an 338 Personen vor. Im August erhob sie Anklage, ein Prozess könnte bald beginnen.
Psychiater im Massregelvollzug
Al-Abdulmohsen war von 2020 bis zum Anschlag als Psychiater im Massregelvollzug Bernburg tätig und arbeitete dort mit psychisch kranken Straftätern.
Zu den genauen Umständen des Todes des Massregelpatienten äusserte sich der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht. Es sei damals ein Todesursachenermittlungsverfahren eingeleitet und die Leiche obduziert worden. Jedem Todesfall in staatlichem Gewahrsam werde nachgegangen.
«Die Erkenntnisse haben zu einem konkreten Verdacht geführt.» Das Ermittlungsverfahren sei schliesslich im ersten Vierteljahr 2025 eingeleitet worden, so der Sprecher weiter.