Veganismus führt zu Ende der Currywurst bei Rügenwalder Mühle

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Deutschland,

Veganismus und Vegetarismus werden immer beliebter. Das merkt auch die Rügenwalder Mühle – das Unternehmen stellt deshalb keine Currywurst mehr her.

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Die Rügenwalder Mühle braucht zunehmend mehr Platz für ihre vegetarischen Produkte. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Rügenwalder Mühle stellt künftig keine Currywurst mehr her.
  • Das Unternehmen will sich mehr auf vegetarische und vegane Produkte konzentrieren.

Egal, ob die Currywurst nun im Ruhrpott erfunden wurde oder doch in Berlin. Aus einem Ort kommt Deutschlands wohl beliebtester Imbiss jetzt nicht mehr: In Bad Zwischenahn im Norden Niedersachsens hat die Rügenwalder Mühle für September das Ende ihrer Currywurst aus Fleisch besiegelt.

«Zeit, weniger Tiere zu essen»

Der Wursthersteller brauche mehr Platz für seine vegetarischen Produkte, sagt Firmenchef Godo Röben. Mehr noch: Die Fleisch- und Wurstbranche habe es in den vergangenen Jahren übertrieben, Tierwohl und Klimaschutz seien auf der Strecke geblieben. «Es ist jetzt an der Zeit, mal 50 Prozent weniger Tiere zu essen.»

Bemerkenswerte Töne für einen der bekanntesten Fleischverarbeiter des Landes. Und eine Strategie, die auch im eigenen Haus anfangs nicht jeden überzeugte. «Natürlich gab es grosse Widerstände», sagt Röben über die Einführung der Veggie-Produkte der Rügenwalder Mühle vor fünf Jahren.

«Der Vegetarier war ja der natürliche Feind des Fleisch- und Wurstherstellers.» Aber das bisherige Geschäftsmodell sei einfach nicht mehr zukunftsfähig gewesen.

Fleischlose Produkte immer beliebter

Tatsächlich sind fleischlose Produkte bundesweit im Kommen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nielsen steigt der Wert der im Einzelhandel verkauften vegetarischen Produkte deutlich an. Zwischen Mitte 2018 und Mitte 2019 sei Veggie-«Fleisch» in Höhe von 163,1 Millionen Euro über die Ladentheken gegangen. Dies entspreche im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum davor einem Zuwachs von fast zehn Prozent auf Umsatzbasis, sagt Nielsen-Expertin Silke Schmitt.

Auch bei der Rügenwalder Mühle zeigt ein Blick in die Geschäftszahlen, dass es für Fleischersatzprodukte einen Markt gibt. Röbens Veggie-Strategie macht heute 35 bis 38 Prozent des Umsatzes der Rügenwalder Mühle aus. «Das Ziel von 40 Prozent werden wir im nächsten Jahr auf jeden Fall erreichen», sagt Röben.

Veganismus und Vegetarismus als wichtige Trends

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) betont, vegetarische und vegane Produkte gehörten «zu den wichtigen Lebensmitteltrends der letzten fünf Jahre». In diesem Zeitraum sei der Absatz dieser Produkte um mehr als 15 Prozent gestiegen.

Die Verbraucher investierten von Jahr zu Jahr mehr Geld in höherwertige Produkte und Sortimente. «Nachhaltigkeitsaspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle. Dazu gehört auch das Tierwohl. Auf dieser Welle ist das Veggie-Sortiment bisher gut mitgeritten.»

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