UNO: Mindestens 42 Tote bei Protesten in Haiti seit Mitte September
In Haiti sind nach UN-Angaben seit Mitte September mindestens 42 Menschen bei Protesten gegen die Regierung getötet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als 80 Verletzte in Protestwelle .
86 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, die meisten von ihnen durch Schüsse, teilte das UN-Menschenrechtskommissariat am Freitag in Genf mit. Die UNO rief Regierung und Bevölkerung zum Dialog auf.
Den Angaben zufolge wurden 19 der Todesopfer durch Sicherheitskräfte getötet, die anderen durch «bewaffnete Einzelpersonen oder unbekannte Angreifer». Das UN-Menschenrechtskommissariat zeigte sich «zutiefst besorgt über die andauernde Krise» in Haiti und über deren Auswirkungen auf die «Möglichkeiten der Haitianer, ihre Grundrechte auf Gesundheitsversorgung, Nahrung, Erziehung und anderes geltend zu machen».
Es müsse einen Dialog zwischen den Konfliktparteien geben, auch wenn es «sehr schwierig» sei, beide Seiten an einen Tisch zu bringen, forderte UN-Sprecherin Marta Hurtado.
Nach Angaben der Sprecherin befand sich unter den Todesopfern mindestens ein Journalist, neun weitere Medienschaffende wurden demnach verletzt. Hurtado rief alle Konfliktparteien zum Verzicht auf Angriffe auf Journalisten und zur Achtung der Pressefreiheit auf.
Die in den vergangenen Wochen wiederholt gewaltsamen Proteste gegen die Regierung von Präsident Jovenel Moïse waren Ende August durch Engpässe in der Benzinversorgung ausgelöst worden. Der Regierung werden zudem zahlreiche Korruptionsaffären angelastet, während ein Grossteil der Bevölkerung Haitis kaum genug zum Überleben hat.