Laut einem Bericht der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) leiden die Ärmsten am meisten unter der Corona-Krise.
Dona Bertarelli
Dona Bertarelli und UNCTAD-Generalsekretär Mukhisa Kituyi. (Archivbild) - zVg
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit könnten 130 Millionen Menschen wegen Corona in extreme Armut abrutschen.
  • Die Weltwirtschaft dürfte demnach im Corona-Jahr um 4,3 Prozent schrumpfen.
  • Am meisten betroffen sind der Tourismus und die kleinen Unternehmen.

Die Folgen der Coronavirus-Pandemie treffen nach einer UNO-Analyse die Ärmsten am meisten. 130 Millionen Menschen weltweit könnten wegen der Pandemie zusätzlich in extreme Armut abrutschen. Dies berichtete das Sekretariat der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Donnerstag in Genf.

Die Weltwirtschaft dürfte nach diesen Prognosen in diesem Jahr um 4,3 Prozent schrumpfen. Grund für die unterschiedlichen Folgen für Ärmere und Wohlhabendere sei das ungleiche Gefüge der Weltwirtschaft, so die Unctad. Hier sei eine neue Handelspolitik nötig, die Herausforderungen wie Marktkonzentration und Umweltfolgen in Angriff nehme.

Tourismus und kleine Unternehmen besonders betroffen

Die globalen Produktionsnetzwerke müssten grüner und nachhaltiger und so gestaltet werden, damit die Ärmsten profitieren können. Erstmals seit der asiatischen Finanzkrise 1998 wachse die Armut weltweit wieder, so die Unctad. Die Armutsquote sei von 1990 bis 2018 von 36 auf 8,6 Prozent gesunken, jetzt aber wieder auf 8,8 Prozent gestiegen.

Von der Krise besonders betroffen seien der Tourismus und kleine Unternehmen, die viele Menschen aus benachteiligten Gruppen beschäftigen. Darunter seien Migranten, Frauen und Menschen aus Haushalten mit geringen Einkommen.

In 32 ausgewerteten Ländern sei die Arbeitslosigkeit unter Frauen während der Coronavirus-Pandemie stärker gestiegen als unter Männern. Schulschliessungen und Unterbrechungen in der Ausbildung drohten, die produktive Kapazität vieler Länder auf Jahre hinaus zurückzuwerfen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HandelArmutCoronavirusWeltwirtschaftArbeitslosigkeitUNO