Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR erwartet, dass in diesem Jahr so viele Bootsmigranten nach Italien kommen wie seit vier Jahren nicht mehr. «Unseren Schätzungen zufolge werden in diesem Jahr rund 60 000 Menschen Europa über die zentrale Mittelmeerroute erreichen», sagte die UNHCR-Botschafterin für Italien, Chiara Cardoletti, im Gespräch mit «Welt». Das wäre die höchste Zahl an Ankünften seit 2017.
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Migranten aus verschiedenen afrikanischen Nationen auf einem Boot vor Libyen im Mittelmeer auf ihrem Weg nach Europa. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hauptursache für die steigende Zahl der Abfahrten ist dem Bericht zufolge die Situation in Libyen.

Dort haben sich seit Beginn der Corona-Krise die abfahrtswilligen Migranten quasi gestaut. Jetzt, wo die Pandemie besser unter Kontrolle ist, wollten sie nach Europa übersetzen.

Immer wieder machen sich Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben von Libyen und Tunesien aus auf den gefährlichen Weg nach Europa. Auf dieser Route kamen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge in der ersten Jahreshälfte mehr als 170 Menschen ums Leben, etwa 460 werden vermisst.

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