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UNHCR: 122 Millionen Vertriebene – viele Syrien-Rückkehrer

Keystone-SDA
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Genève,

Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sind weltweit rund 122 Millionen Menschen auf der Flucht – ein Anstieg von 1,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Flüchtlinge
Äthiopische Flüchtlinge vor einem UNHCR-Zelt. (Archivbild) - afp

Weltweit gibt es nach dem neuen Weltflüchtlingsbericht rund 122 Millionen Vertriebene, die vor Gewalt und Konflikten aus ihrer Heimat fliehen mussten. Die Zahl war Stand Ende April kaum höher als ein Jahr zuvor mit 120 Millionen (plus 1,6 Prozent), wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf berichtet.

Der zuletzt geringere Anstieg bei der Zahl liege aber nicht an grösseren Verbesserungen in den Krisenländern weltweit wie etwa im Sudan, Myanmar oder der Ukraine. Vielmehr seien unter anderem seit dem Fall des Assad-Regimes in Syrien Anfang Dezember 2024 fast zwei Millionen Syrer in ihre Heimat zurückgekehrt. Mehr als 500.000 von ihnen waren demnach vorher im Ausland. Die anderen waren im eigenen Land vertrieben gewesen.

UNHCR-Chef Filippo Grandi bezeichnete dies als «Hoffnungsschimmer». Das UNHCR rechnet damit, dass im Laufe des Jahres eine weitere Million Syrer aus dem Ausland in die Heimat zurückgeht. «Die Hauptursachen für Vertreibungen sind nach wie vor grosse Konflikte wie im Sudan, in Myanmar und in der Ukraine sowie das anhaltende Unvermögen, die Kämpfe zu beenden» so das UNHCR.

Zahl der Rückkehrer 2024 deutlich höher

Auch im Verlauf 2024 waren schon gut 50 Prozent mehr Menschen in ihre Heimat zurückgekehrt als im Jahr davor, insgesamt 9,8 Millionen. Darunter waren 1,6 Millionen, die vorher ins Ausland geflüchtet waren. Dies sei in dieser Kategorie die höchste Zahl seit mehr als zwei Jahrzehnten, so das UNHCR. Die anderen Rückkehrer waren im eigenen Land vertrieben gewesen. In dieser Kategorie war es die zweithöchste Zahl an Rückkehrern seit Beginn der Aufzeichnungen. 2023 waren 6,1 Millionen Menschen zurückgekehrt.

Viele Menschen fänden allerdings ihre Heimat in Ruinen vor und die Heimatländer könnten wegen gestrichener Entwicklungshilfe wenig Unterstützung bieten, heisst es in dem Bericht. «Das heisst Rückkehrer haben möglicherweise keine andere Wahl, als wieder zu gehen», so das UNHCR.

Wo die meisten Geflüchteten leben

Vergleicht man die Zahl der Vertriebenen für das Gesamtjahr 2024 mit dem Jahr 2023, ist sie um 7 Millionen auf 123,2 Millionen gestiegen. Im Vergleich zu 2015 hat sich die Zahl der Menschen, die ihre Heimat zumindest vorübergehend verloren haben, fast verdoppelt. Gemeint sind Menschen, die in ihrem eigenen Land anderswo Zuflucht gefunden haben und solche, die über die Grenzen flohen. Rund 60 Prozent sind jeweils Binnenvertriebene. Von den anderen leben rund zwei Drittel nach UNHCR-Angaben in Nachbarländern ihrer Heimat.

Grösste Gruppe nicht mehr Syrer

Die grösste Gruppe Vertriebener sind nicht mehr Syrer, sondern Sudanesen. Der Machtkampf zwischen der Regierungsarmee und der Miliz RSF hat dort insgesamt 14,3 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Syrer waren die zweitgrösste Gruppe mit 13,5 Millionen, gefolgt von Afghanen (10,3 Millionen) und Ukrainern (8,8 Millionen).

Kommentare

User #1629 (nicht angemeldet)

Seit der Flixbus so gute Geschäfte mit UA macht, denke ich mir mein Teil.

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