IAA erinnert an Solar-Moment: Chinesen verdrängen erneut Deutsche

Juli Rutsch
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Deutschland,

Deutsche Hersteller verdrängt: Auf der IAA übernehmen Chinas Autobauer mit Innovationskraft und Masse das Ruder. Deutschland kennt das bereits aus dem Solarbau.

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Ein Stand auf der IAA zeigt einen Roboter, ein Flugtaxi sowie Fahrzeuge des chinesischen Autoherstellers Xpeng. - keystone

Die IAA in München war nie so chinesisch wie dieses Jahr. 116 Aussteller aus China prägen laut «Autohaus» das Bild der Messe. Keine andere Nation bringt mehr Unternehmen, der Rekord wird sogar vom Verband der Automobilindustrie bestätigt.

Chinas Autobauer treten mit Modellen aller Preisklassen an. Besonders BYD, Xpeng und Aito erreichen höchste Aufmerksamkeit. Laut «FOCUS online» sorgt das für einen «China-Moment» – so drastisch wie einst bei der deutschen Solarbranche.

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Ralf Brandstätter (re.), Vorstandsmitglied VW für China sowie CEOs des chinesischen Autoherstellers Xpeng nehmen an der IAA teil. - keystone

Chinesische Hersteller drängen mit Nachdruck nach Europa. Ihr Marktanteil in Deutschland ist laut «Autohaus» zwar noch gering, verdoppelte sich aber innerhalb eines Jahres auf knapp zwei Prozent.

Marktanteile schwinden, Rivalität wächst

Zählt man Konzerne wie Volvo und Polestar dazu, kommt man auf vier Prozent – mehr als Toyota und Tesla zusammen. Die chinesischen Unternehmen planen langfristig, in allen Segmenten vertreten zu sein.

Die deutschen Flaggschiffe – VW, BMW und Mercedes – kontern auf der IAA: zwar mit neuen E-Plattformen wie dem BMW iX3 oder dem VW ID.Cross.

Findest du es gefährlich, dass China derart präsent in europäische Märkte vordringt?

Nach Einschätzung von Experten reicht das aber nicht für einen Befreiungsschlag: Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Preis müssen ebenfalls überzeugen, berichtet die «Tagesschau».

IAA erinnert an das deutsche Solar-Desaster

Die Geschichte der Solarbranche gilt als Warnsignal für Deutschland. Experten zitieren laut «FOCUS online» den Untergang einer einstigen Vorzeigeindustrie, als China mit niedrigen Preisen und Subventionen dominierte.

Damals gingen mehr als 80'000 Arbeitsplätze verloren. Nach Einschätzung von Branchenkenner stehen dieses Mal noch mehr Jobs auf dem Spiel.

Deutsche Hersteller bleiben zwar mit einigen technologischen Spitzenmodellen präsent. Doch das Fundament wackelt angesichts des Tempos und des Drucks aus China.

Automobilbranche vor historischem Umbruch

Die IAA 2025 wird zur Schicksalsbühne. Noch können deutsche Hersteller in Europa Stärke zeigen.

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Auch der chinesische Autobauer BYD ist auf der IAA stark vertreten. - keystone

Doch wie «Markt und Mittelstand» betont, brechen Gewinne weg und der globale Marktanteil fällt. Ob die erneute Innovationswelle auf Dauer reicht, bleibt Experten zufolge offen.

Eines aber, so die «Tagesschau», ist gewiss: Die deutschen Autobauer müssen sich dauerhaft auf die starke Konkurrenz aus China einstellen.

Kommentare

User #3985 (nicht angemeldet)

Ich finde das sogar gut, wie bei Solar. Dann wird es bezahlbar für jeden, ich möchte keine 50-75k für einen ID 4 oder 5 mit nur 2 Jahren Garantie ausgeben, dann lieber einen BYD oder MG mit 5 oder 7 Jahren.

User #734 (nicht angemeldet)

Wir Konsumenten entscheiden letztlich für oder gegen europäische Arbeitsplätze!

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