Der Internationale Gerichtshof gibt grünes Licht für eine Beteiligung von Verbündeten der Ukraine in einem Prozess gegen Russland.
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Der Internationale Gerichtshof in Den Haag. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Verbündete der Ukraine forderten eine Beteiligung an einem Prozess gegen Russland.
  • Der Internationale Gerichtshof hat nun den Anträgen der 32 Staaten stattgegeben.
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Der Internationale Gerichtshof hat den Weg freigemacht für eine Beteiligung von Verbündeten der Ukraine in einem Prozess gegen Russland. Die höchsten Richter der Vereinten Nationen gaben am Freitag in Den Haag den Anträgen von 32 Staaten statt, darunter auch Deutschland.

Die Ukraine hatte im vergangenen Jahr kurz nach der russischen Invasion das Nachbarland verklagt. Die Regierung in Kiew berief sich auf die Völkermord-Konvention.

Russland hatte seinen Angriff zunächst damit gerechtfertigt, dass ein Völkermord verhindert werden müsse. Damit aber habe das Land die Konvention verletzt, so die Ukraine. Ausserdem beschuldigt Kiew Russland des Völkermords.

Russland boykottierte Anhörung

In einem Vorentscheid hatte das UN-Gericht angeordnet, dass Russland die militärische Gewalt unverzüglich stoppen müsse. Russland selbst boykottierte die Anhörung demonstrativ.

Das Gericht muss nun entscheiden, ob es befugt ist, ein Hauptverfahren zu eröffnen. Die Verbündeten der Ukraine wollen mit ihren Erklärungen unterstreichen, dass das der Fall ist. Wann die Klage verhandelt wird, ist nicht bekannt.

Zur Zeit läuft ein weiteres Verfahren der Ukraine gegen Russland. Die Klage bezieht sich auf die russische Annektierung der Krim 2014 und die Unterstützung pro-russischer Rebellen im Donbass seit 2014. Diese Klage war bereits 2017 und damit lange vor der Invasion im Februar 2022 eingereicht worden.

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