Gelder im Bereich von 70 Millionen Euro sollen in der Ukraine veruntreut worden sein. Sie waren eigentlich zum Kauf von Schutzwesten gedacht gewesen.
Ein ukrainischer Soldat in einem Schützengraben: Das Land braucht unter anderem «dringend 100.000 Helme und Schutzwesten» für die Freiwilligen. Foto: Andriy Dubchak/AP/dpa
Ein ukrainischer Soldat in einem Schützengraben: Das Land braucht unter anderem «dringend 100.000 Helme und Schutzwesten» für die Freiwilligen. Foto: Andriy Dubchak/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainische Ermittler haben die Veruntreuung von 70 Millionen Euro aufgedeckt.
  • Das Geld war eigentlich zum Kauf von Schutzwesten für die ukrainische Armee gedacht.
  • Eine hohe Beamtin und weitere Beschuldigte sollen es über Scheinfirmen verschoben haben.

Millionenschwere Gelder für den Kauf von Schutzwesten für die ukrainische Armee sollen nach Angaben von Ermittlern veruntreut worden sein.

Das Staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine bezifferte den Schaden am Donnerstag auf 250 Millionen Griwna (knapp 70 Millionen Euro). Der Verdacht richte sich gegen das Ex-Management der Patentbehörde Ukrpatent, eine ranghohe Beamtin im Wirtschaftsministerium und den Leiter einer Hilfsorganisation.

Geld über Scheinfirmen erschlichen

Den Angaben in Kiew nach soll das staatliche Geld auf Konten einer Freiwilligenorganisation überwiesen worden sein. Dies mit dem angeblichen Auftrag, schusssichere Westen für die Soldaten zu kaufen.

Stattdessen sei das Geld über Scheinfirmen verschoben und in Bargeld umgewandelt worden. So sei es in die Hand der Beschuldigten gekommen. Ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Haft.

Der ukrainische Staatsapparat steht trotz Verbesserungen in den letzten Jahren immer noch im Ruf, anfällig für Korruption zu sein. Gleichzeitig hilft eine sehr engagierte Zivilgesellschaft dem von Russland angegriffenen Land zu überleben. Tausende Freiwillige helfen nicht nur Flüchtlingen und ausgebombten Nachbarn. Sie sammeln auch Geld und Sachspenden von Schlafsäcken über Schutzwesten bis hin zu Fahrzeugen für die Armee.

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